Dienstag, 22. November 2016

Teneriffa

Am 16. November 2016 um 12.30 Uhr sind wir wieder los gesegelt Richtung Teneriffa. Wir waren sehr angespannt ob alles auch noch funktioniert so nach 6 Wochen Landaufenthalt. Mit viel Seitenwind sind wir sehr gut aus der Marina ausgelaufen. Eine halbe Stunde später hatten wir schon das Grosssegel ins 2. Reff eingebunden, da für die Nacht bis 25 Knoten Wind angesagt war. Schon von Anfang an war sehr viel Wellengang, aber gegen Abend hatten wir noch mehr Wellen und Schwell. Wir schaukelten die ganze Nacht durch. Nicht unbedingt sehr komfortabel, und schlafen konnte man auch nicht richtig. Mit bis zu 9 Knoten Fahrt waren wir dafür schnell unterwegs. Der Hydrogenerator erzeugte wieder zuviel Strom, so dass wir den Windgenerator abschalten mussten. Denn wenn die Batterien auf 100 % geladen sind macht der Hydrogenerator ein brummendes unangenehmes Geräusch. Den Marinaplatz in Santa Cruz habe ich zuvor reserviert, da die Schiffe (ca. 30 Stück) von der Atlantiküberquerungs Rally von Jimmy Cornell hier stationiert waren, bevor diese am 20. November gestartet sind. Am Mittwochmorgen gegen 11.00 Uhr vor der Einfahrt zur Marina wurde ich plötzlich über Funk von unseren ehemaligen Schiffsnachbarn in Gibraltar, der Alrisha-Crew herzlichst begrüsst. Das war eine tolle Überraschung. Am Abend haben sie uns, die Alamea Crew und die Reine-Marquerite Crew, die wir noch in Rota kennengelernt hatten, zu einem reichhaltigen Apero eingeladen. 
Santa Cruz ist eine „Grossstadt“ mit vielen Geschäften. Von der Marina aus konnte man zu Fuss einkaufen. Da Rita und Hansueli den Loro Park noch nicht kannten und am Sonntag sonst nichts los war, haben wir ein Mietauto genommen und sind in den Loro Park gefahren. Auf dem Rückweg wollten wir erst am Teide vorbeifahren, aber die Zeit war zu knapp. Also haben wir eine kürzere Route  zurück zur Marina genommen. Morgen Mittwoch früh segeln wir nach La Comera.




Loro Park


Atlantik Rally Boat

Samstag, 12. November 2016

Die "Pause" auf Lanzarote

Das Harmonie-Team meldet sich wieder zurück.
Es sind nur noch einige Tage hier in Puerto Calero und dann gehts weiter auf die nächsten Kanarischen Inseln.
Unsere Baustellen auf dem Schiff verringern sich und wir hoffen, dass noch alles erledigt werden kann bis zur Weiterfahrt.

Kurze Auflistung was wir erneuert oder repariert haben:
  • Dieselgenerator ausgebaut. Am freigewordenen Platz steht nun eine Tiefkühlbox.
  • Zwei zusätzliche Solarpaneele wurden seitlich installiert. Dazu musste zuerst Relingdraht mit einem Inox-Rohr ersetzt und verschweisst werden.
  • Hinter der Seitenverkleidung des Kleiderschranks in der Eignerkabine wurde das Abgassystem des Generators entfernt und eine neue Verkleidung eingesetzt. Jetzt ist auch dieser Stauraum besser genutzt.
  • Alle nicht mehr benötigten Borddurchlässe wurden fachgerecht verschlossen.
  • Das Überdruckventil des Boilers wurde ersetzt. Jetzt ist auch dieses Leck behoben.
  • Der Dieselmotor wurde komplett gewartet inklusive Ventilspiel einstellen, Kühlwasser tauschen und Wärmetauscher reinigen etc. 
  • sämtliche Winchen wurden geputzt und neu gefettet.
  • Teile der Kühlschrankisolierung wurden ersetzt resp. dicker gemacht. In dem feuchten Klima hatte sich Kondenswasser angesammelt. Bei der Gelegenheit wurde auch noch gleich der Abwasserschlauch der Waschbecken ersetzt.
  • Nun sind auch die letzten Stromfresser durch LED-Lampen ersetzt.
  • Jetzt haben wir auch in der Eignerkabine 230V-Steckdosen. Strom kommt entweder vom Land oder vom Inverter.
  • Wir haben im Cockpit neue, dickere Kissen machen lassen. Und auch beim Steuerstand gibt es jetzt etwas Polsterung. Wir wollen es ja so bequem wie möglich haben.
  • Und dann gibts noch eine ganze Serie von kleinen Projekten, die wir hier gar nicht erwähnen können…
Dies alles klingt nicht nach mehr als vier Wochen Arbeit. Aber hier beginnt der Arbeitstag nicht um 08.00 Uhr. Und er hört auch nicht erst um 17.00 Uhr auf. Dann fehlt auch immer wieder irgend etwas!
Auch Ersatzteile zu finden war eine Herausforderung. Hier in Lanzarote gibt es viele Läden, aber das sind nicht eigentliche Marina-Spezialisten. Dann kommt hinzu, dass die meisten nur spanisch sprechen. Es ist also immer eine Herausforderung…
Trotz den Arbeiten haben wir nebenbei doch auch die meisten Sehenswürdigkeiten auf der Insel besuchen können. 
Sehr gefallen haben uns die Montanas del Fuego Timanfaya. Man fährt mit dem PW zum Ort hin, steigt dann in einen Bus um und wird auf einer sehr schmalen aber geteerten Strasse durch das durch Lavaströme bizarr geformte Gebirge gefahren. 
Die Cuevas de los Verdes wurden in Urzeiten durch einen Lavastrom gebildet. Hier hat es zwar keine Stalagmiten, aber die Formen und Farben sind nicht weniger spektakulär. 
Den Kaktusgarten in Guatiza haben wir auch besucht. Hier befinden sich über 7000 Exemplare von mehr als 1000 unterschiedlichen Arten aus allen Ecken der Welt. 
Der Mirador del Rio bietet von der Höhe des Risco de Famara aus eine einmalige Aussicht über die Inselgruppe Chinijo, die die kleinen Inseln La Graciosa, Alegranza, Montana Clara, Roque de Este und Roque del Oeste umfasst, und selbstverständlich auch den Meeresarm, der „Rio“  genannt wird - eine aus architektonischer Sicht sehr interessante Namensgebung und der einzige „Fluss“ der Insel.  Eindrücke siehe auf den Fotos. 
Zwischendurch habe ich auch noch mein erstes Tauchbrevet, das PADI Openwater gemacht. Ich bin jetzt stolze Besitzerin meines eigenen Tauchequipments. Weitere PADI Ausbildung ist in der Karibik geplant. 
Mit dem Mietauto haben wir Freunde auf Fuerteventura besucht. Susanne und Reto haben uns zwei Flaschen von unserem so geliebten Burgermeister mitgebracht. Auf dem Rückweg hat die grosse Fähre zwischen Fuerteventura und Lanzarote in den meterhohen Wellen geschaukelt wie ein kleines Schiffchen.
Bei unserer Ankunft Ende September war die Insel durch Braun-, Schwarz- und Rottöne geprägt. Aber wir haben hier jetzt oft Regen gehabt und mittlerweile ist die Insel mit einem grünen Flaum überzogen. In den nächsten Monaten kommen dann offenbar noch weitere Farben durch Blütenmeere dazu.


Heute erwarten wir die Alamea-Crew aus der Schweiz zurück. Wir freuen uns wieder auf gemeinsame Abenteuer. Am 15. November 2016 gehts los mit einem kurzen Stop in Santa Cruz auf Teneriffa und dann weiter Richtung Santa Cruz auf La Palma. Von La Palma gehts dann Richtung La Gomera. In San Sebastian bleiben wir ein paar Tage. Hier sollten wir Christophe treffen. Er bringt unseren neuen Anker aus La Rochelle mit. Ebenfalls werden wir uns da mit Proviant für mehr als dreissig Tage eindecken. Wir verlassen uns nicht darauf, dass wir auf den Kap Verden ein breites Angebot vorfinden werden.


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