Dienstag, 24. Dezember 2019

Grenada - Bequia

Wir sind jetzt in Bequia angekommen und werden Weihnachten hier verbringen. Die Wetterlage - Wind bis 40kn - reizt uns momentan nicht, nach Mustique zu segeln. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da wir ja schon mal dort waren und wir hier in Bequia eine gute Zeit haben mit unseren deutschen Freunden Jürgen und Inge von der Courante und unseren amerikanischen Freunden von der Kindred Spirit, Darcy und John. Wir hatten uns am 31. November von all unseren Freunden in Grenada verabschiedet und sind nach St. George gefahren. Hier ankerten wir noch bis Dienstag, 2. Dezember, da unsere Freunde Megan und Michael von der Tanagra in St. George stationiert waren. Ja und am 3. Dezember sind wir nach Carriacou gesegelt, danach ein Zwischenstopp an einer Boje vor Sandy Island. Das Highlight hier war der Lobster im neu eröffneten Paradise Beach Club. Bei Frigate Island auf Union waren wir für eine Nacht vor Anker und haben hier einklariert. Und in Petit Saint Vincent sind dann unsere Freunde Inge und Jörg zu uns gestossen. In der Saline Bay auf Mayreau haben wir vier Tage geankert. Die neue Ranch Escapade Beach Bar ist wirklich einen Besuch wert. Gutes Essen und gemütliche Sundowner in einem Gazebo mit Schaukeln. Am 13. Dezember sind wir dann nach Beqia gesegelt und haben meinen Geburtstag mit Freunden gefeiert. Wir gedenken, hier in Bequia noch einen Tauchgang zu unternehmen und vielleicht nehmen wir mal die Fähre nach St. Vincent für einen Tagesausflug.
Wir wünschen hiermit allen Frohe Festtage und alles Gute für das kommende Jahr 2020!

Tauchgang in Grenada




Einwasserung der Harmonie




Sandy Island bei Carriacou





Mayreau




Bequia (kleines Geburtstagsfest)





Dienstag, 15. Oktober 2019

Aufenthalt in Grenada 2019

Seit Ende Mai 2019 sind wir in Grenada in der Le Phare Bleu Marina stationiert. Viel Zeit um einige Reparaturen oder Veränderungen am Schiff vorzunehmen und das Landleben zu geniessen. Im Juni feierte Ueli seinen 60sten Geburtstag. Eine Strandparty in Le Phare Bleu wurde organisiert. Jemma, eine der Köchinnen vom Restaurant, bereitete für uns alle ein Oil Down Gericht am offenen Feuer vor. Oil Down, ein Eintopf-Gericht, ist eine typische Spezialität der grenadischen Küche. Hauptzutaten sind Brotfrucht, Schweinefleisch, Hühnerfleisch, Gemüse, Kokosmilch und viele Gewürze. Zum Dessert gab es feinen Nusskuchen und eine super Creme von Jana. Und Dieter organisierte seine Band für die musikalische Unterhaltung. 











Danach kamen die Arbeiten am Boot. Unser grosses Projekt war der Kühlschrank. Seit längerer Zeit haben wir bemerkt, dass der Kühlschrank für hiesige Verhältnisse nicht richtig isoliert ist. Bei den hohen Temperaturen und der enormen Luftfeuchtigkeit in der Karibik läuft der Kühlschrank auf Hochtouren. Kondenswasser sammelte sich unter dem Kühlschrank im Bereich der Küchenkombination an und das Holz saugte sich regelrecht mit der Feuchtigkeit auf. Im letzten Jahr hatten wir bereits mit dem Holzbauer und dem Kühlschrank-Spezialisten Kontakt aufgenommen, damit wir das Problem dieses Jahr beheben können. Der Ausbau vom Kühlschrank war nicht ganz so einfach. Die Corian-Abdeckung mitsamt Spülbecken und Armaturen musste zuerst abgelöst werden. Danach wurde der Kühlschrank ausgebaut. Als alles entfernt war, konnten wir das Ausmass der Nässe sehen. Die Isolationsmatten rund um den Kühlschrank waren triefend nass, alle Holzverkleidung komplett nass und am verrotten. Der Neuaufbau der Kombination und die Neuisolation des Kühlschranks dauerten über eine Woche. Bis dann auch noch alles neu lackiert und trocken war, sind fast drei Wochen vergangen. In dieser Zeit konnten wir weder kochen noch spülen. Mühsam. Aber das Resultat sieht super aus. Ein grosses Problem ist jetzt definitiv behoben. 









Hinzu kamen noch verschiedene kleinere Projekte wie: Kompass-Licht ersetzt, zusätzliches Navigationslicht auf dem Mast fixiert und die Solarpaneele sind jetzt komplett vom Rumpf getrennt und isoliert. usw und so fort…
Anfangs August durfte ich für den J.J.Robinson Trust beim Summer Camp mithelfen. Der J.J. Robinson Trust wurde 1996 in Grenada gegründet, um jungen Menschen aus armen und benachteiligten Verhältnissen zu einem besseren Start ins Leben zu verhelfen. Jedes Jahr findet u. a. das Summer Camp statt. Dieses Jahr standen viele Spiele, ein Beach Hash, diverse Vorträge und ein Besuch bei De la Grenade Industries Ltd. auf dem Programm. Diese Firma stellt verschiedene köstliche Produkte aus Muskat-Nüssen, wie z. B. Marmelade, Sirup oder Gelee her. Ich habe einen Hindernislauf organisiert. Die Jugendlichen hatten noch nie Sackhüpfen gemacht… Wir hatten eine tolle Gruppe mit zwischen 40-60 Jugendlichen, die wir die ganze Woche durch begleiteten.







Nicht zu verpassen war das jährliche Highlight in Grenada: Karnevalwoche mit der J’ouvert Street Party, dem farbenprächtigen Karneval Umzug sowie diversen musikalischen Anlässen. 
J'ouvert

Carneval Umzug




Nach dem Karneval sind wir sozusagen in die Berge umgezogen, will heissen, wir machten House Sitting für Jana und Dieter. Die beiden waren für zwei Wochen vereist. Wir hatten Natur pur mit Open Living, viel grün um uns herum und auch viel Regen kam hinzu. Ueli war jeden Tag auf Tour um die Muskatnüsse einzusammeln und ich war jeden Morgen bei den Hühnern, um die Eier abzuholen und ihnen einige Goodies zu bringen. Ja und da waren noch zwei Hunde und zwei Katzen, die auch versorgt werden wollten. 










Im September verbrachten wir wieder mehr Zeit mit unseren Freunden, Schweizer, Franzosen, Deutsche, Österreicher, Australier, Südafrikaner und Amerikaner. Michael und Megan, welche wir vor zwei Jahren in Grenada kennengelernt und dieses Jahr in St. Thomas besucht haben, sind mit ihrer Tanagra zu uns in die Marina gekommen. Zwei Tage bevor sie eine Südamerika-Reise antreten wollten, kündigte sich der Tropensturm Karen an. Wir hatten alles vorbereitet für den Sturm und uns gegenseitig geholfen, noch mehr Leinen anzubinden oder zu justieren. Der Sturm war hier dann nicht ganz so kräftig wie angesagt; wir hatten so um die 30 Knoten Wind und Starkregen. Unangenehm war dann aber der Schwell aus Richtung Süd. Er liess sämtliche Schiffe in der Marina mächtig tanzen. Bis auf kleinere Kratzer bei einigen Schiffen verzeichneten wir keine Schäden. Nur die Marina-Infrastruktur hat einiges abbekommen: Dockverbindungen waren mehrmalig gebrochen, die Hauptbrücke zum Land war gebrochen und die Wasserleitung zu den Docks war gebrochen. 

Jetzt im Oktober planen wir einen Auffrischungskurs im Tauchen. Und dann wassern wir unser Schiff Ende Monat für Malerarbeiten in der Clarkes Court Marina aus. Ganze drei Wochen rechnen wir für die Fertigstellung der Arbeiten und hoffen, so um den 20. November wieder ins Wasser zu kommen. Ja und dann gehts los mit Segelmontagen, Wassermacher in Betrieb nehmen und alle Vorkehrungen zu treffen für die Weiterreise. Weihnachten wollen wir auf Mustique verbringen. Silvester auf Bequia.

Hier noch Freizeitfotos

Carmel Wasserfall





Annandale Wasserfall


Grand Anse Beach








Sundowner im 61 West, Grand Anse Beach


 Unser Stammplatz in Le Phare Bleu



Dienstag, 2. Juli 2019

Martinique-Grenada

Auf dem Weg nach Süden haben wir immer wieder die gleichen Segelschiffe angetroffen. In den Iles des Saintes haben wir Freundschaft mit John und Darcy von der Kindred Spirit geschlossen, die auch auf dem Weg nach Grenada waren. Und in Dominica beim Sonntags BBQ der Cruisers haben wir Inge und Jörg von der SY Courante kennengelernt. 

Freitag, 26. April sind wir in Martinique angekommen. Bevor wir in St. Anne ankerten, haben wir in Le Marin unser Schiff aufgetankt. Dann haben wir uns für die nächsten drei Wochen einen guten Ankerplatz ausgesucht. Wir hatten ja den Trip für mich in die Schweiz gebucht. Jedoch durfte ich dies vorab niemanden sagen, da es eine Überraschung für meine Enkelin sein sollte, die ihren 10. Geburtstag feierte. Inge und Jörg waren auch in St. Anne für eine kurze Zeit stationiert. Wir genossen ein Abendessen auf Ihrem Schiff und sie ein Abendessen auf unserem Schiff. Bei uns lernten sie die Burrata zu den Tomaten schätzen. Für diejenigen, die Burrata nicht kennen: es ist es eine Art Mozarella, aber viel cremiger und viel, viel besser.


Am 6. Mai bin ich dann über Paris in die Schweiz geflogen. Die Überraschung für meine Enkelin war gross, da sie ihr Grossmami erst im nächsten Winter erwartet hatte. Leider hatte ich ein bisschen Pech mit dem Wetter, denn eine Woche vorher war es in Zürich frühlingshaft gewesen. Und nun hatte es bei meiner Ankunft in den Bergen nochmals geschneit und die Temperaturen waren im 1-stelligen Bereich. Zum Glück hatte ich bei Sandra noch eine dicke Winterjacke eingelagert. Auf die war ich jetzt dringend angewiesen. Und in dieser trockenen Luft schuppte meine Haut, eine Augenentzündung stellte sich auch sofort ein und meine Nase war so trocken, dass das Atmen mühsam war. Auch das Tragen von geschlossenen Schuhen ist ein Graus, die erste Fersenblase zeigte sich schon am zweiten Tag. Nach ein paar Tagen hatte ich mich wieder soso lala an das Klima angepasst. Ich konnte von einem guten Freund von Ueli ein Auto ausleihen damit ich mobil war. So konnte ich noch auf Besuch zu meinem Papi und Ingrid, die mir eine feine Schweinsbratwurst mit Zwiebelsauce und Rösti gekocht hatte. Und am Sonntag war ja noch Muttertag. Meine beiden Töchter luden mich zum Muttertagsbrunch ein. Die Zeit verging so schnell, und ich musste wieder von meinen Lieben Abschied nehmen. Mit vollgepacktem Koffer bin ich wieder nach Martinique gereist. Kaum angekommen, musste ich unbedingt meine langen Hosen, Pullover und Schuhe in Shorts, T-Shirt und Flip Flops wechseln. 

Leonie's 10. Geburtstag mit Einhorntorte

Bei herrlich warmem Wetter holte mich Ueli vom Flughafen ab und am nächsten Tag sind wir wieder losgesegelt Richtung St. Lucia. Bei gutem Ost-süd-Ost Wind mit wenig Welle sind wir bis fast vor die Marigot Bay gesegelt. Wir hatten schon lange nicht mehr so eine herrliche und entspannte Segelfahrt. Nach einer Nacht haben wir uns in die Anse des Piton verlagert und sind zwischen den Pitons an eine Boje für eine Nacht. Eigentlich hatten wir vor, Rosie’s Rock Side Cafe in St. Vincent einen Besuch abzustatten, sie war jedoch in Deutschland in den Ferien. Daher sind wir direkt um 06.00 Uhr los gefahren Richtung Bequia. Wir hatten die Segel gesetzt, hatten aber vorerst keinen Wind. Die Überfahrt war lange nicht so komfortabel wie die nach St. Lucia. 

The Piton's in St. Lucia

Wechselnde Winde und unruhige See mit viel Spritzwasser. Schliesslich sind wir dann um 14.45 Uhr in Bequia eingetroffen und ankerten ganz in der Nähe von Kindred Spirit mit John und Darcy, die schon eine Weile hier waren. Es ist immer wieder schön in Bequia. Als neuste Attraktion gibt es jetzt auch eine schwimmende Bar, die wir mit dem Dinghi angelaufen sind. Am nächsten Tag - welch Überraschung - tauchte Jack mit seinem Trimaran ça-y-est auf. Wir haben ihn und seine Frau im 2017 in der Le Phare Bleu Marina auf Grenada kennengelernt. Allerdings ist er momentan ohne Frau unterwegs. Er wird den Trimaran wieder in Bequia für den Sommer lassen. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant gab es viel zu erzählen. 

Bequia





Schwimmende Bar 


Schwimmende Bar in der Abenddämmerung


Auf dem Weg nach Bequia, wurde wir fotografiert


Von Bequia sind wir in die Tobago Cays gesegelt. Hier wollten wir nochmals schnorcheln gehen. Kaum im Wasser hatten wir unter der Harmonie einen Rochen, Schildkröten und einige bunte Fische gesichtet. Auch hatten sich viele Seesterne angesammelt. So viele hatten wir das letzte Mal nicht gesehen. Gegen Mittag bekamen wir Besuch von unseren Schweizer Nachbarn von der Vairea. Martina und Daniel. Sehr nette Leute, die wir sicher noch öfters sehen werden in Grenada. 

Daniel und Martina


Impressionen vom Schnorcheln in den Cays











Diesen Rochen und Pufferfisch waren am Strandufer










Weiter ging die Reise nach Carriacou in die Tyrell Bay. Hier waren wir schon öfters, aber eine Inselrundfahrt hatten wir noch nie gemacht. Mit einem Taxidriver haben wir dann die Insel erkundet. Wir fuhren hoch zum Inselkrankenhaus. Von hier geniesst man eine herrliche Rundumsicht. Danach sind wir weiter in den Nordteil der Insel. In Windward werden auch heute noch Holzboote gebaut. Der Bootsbau wurde von schottischen Siedlern im 18. Jahrhundert in Carriacou eingeführt und heute noch werden Boote nach traditionellen Methoden gebaut. Am nächsten Tag setzten wir wieder die Segel Richtung Grenada. Eigentlich wollten wir eine Nacht in Calypso Island verbringen. Das Restaurant auf diesem Felsen war aber geschlossen und so entschieden wir uns, direkt nach St. George’s zu gehen und dort zu ankern. An Land sind wir mit dem Bus zur Polizei Station und holten uns die Temporary Drivers Licenses, damit wir einen Mietwagen holen konnten. Am nächsten Tag ging es flott nach Le Phare Bleu. Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir die Marina und die Jungs (Dock Master Andre und Alex) standen bereits an unserem Anlegesteg bereit, um uns beim anlegen zu helfen. Es war schön, wieder in die Marina zurückzukommen. Hier werden wir bis Ende 2019 bleiben und das Landleben geniessen. Auch gibt es noch einiges auf der Harmonie zu tun. Gemäss Logbucheintrag vom 27.12.18-31.05.19 haben wir 1,278.00 Seemeilen gemacht und über 30 Inseln besucht.

Schiffsbau in Carriacou