Donnerstag, 19. April 2018

Martinique-Grenada

Nach ein paar Tage Aufenthalt in Saint Anne sind wir am Montag, 26. März 2018, Richtung St. Lucia gesegelt. In Rodney Bay sind wir dann sofort in die Marina eingelaufen. Da unser Wassermacher zum wiederholten Mal Probleme machte, wollten wir ihn von einem Schenker-Spezialisten überprüfen lassen. Wie wir dann festgestellt haben, ist es eigentlich nicht das Gerät selber, das manchmal Startschwierigkeiten hatte, sondern die Installation an und für sich. Zum einen ist die Mehrwasserpumpe wahrscheinlich etwas zu hoch installiert und zum anderen fehlt beim entsprechenden Seewasserventil ein Wassereinlass-Sieb. Dank seinen Tips haben wir aber seither keine Probleme mehr. Nach dem Besuch des Technikers haben wir die Marina verlassen und sind in der Rodney Bay vor Anker gegangen. Beim Auslaufen aus der Marina hörte ich einen Funkruf von SY Serenity, die mit einem anderen Schiff kommunizierte. Wir kennen Ellie und John schon vom Mittelmeer her und haben sie dann auf den Kanaren auch wieder getroffen. Sie sind dann - wie wir - von La Gomera aus über den Atlantik gesegelt. In Grenada haben wir sie auch kurz gesehen, als sie ihr Schiff auf das Trockendock stellten und dann sind sie nach Amerika zurückgeflogen, haben sich ein Wohnmobil gekauft und sind in den Staaten herumgereist. Ich habe dann sofort per Funk mit ihnen Kontakt aufgenommen um zu erfahren, wo sie sich gerade aufhalten. Ellie war sehr erfreut von uns zu hören und teilte mir mit, dass sie in 15 Minuten in der Rodney Bay eintreffen werden. Bei einer runde Rosé-Wein auf der Harmonie haben sie uns über ihre Abenteuer auf Land berichtet. Auch diese Hurrikan-Saison werden sie ihr Schiff wieder in Grenada lassen.
Nachdem John und Ellie uns verlassen hatten, haben wir uns für den Nachtschlag nach Bequia vorbereitet. Um 16.00 Uhr sind wir dann los gefahren, leider mit sehr wenig Wind. Aber wir wollten ja rechtzeitig für Ostern in Bequia ankommen. Mit dem Grossegel haben wir die Motorfahrt ein bisschen unterstützt. Die Nachtfahrt war sehr ruhig und nicht zu dunkel. Der Vollmond begleitete uns bis in die Morgenstunden. Gegen 07.45 Uhr sind wir in der Admiralty Bay in Bequia eingetroffen. Wir wurden schon von weitem von unserem Freund Mathias auf seinem Katamaran begrüsst und gleich daneben hatten wir auch unsere Freunde Jack und Holly auf ihrem Neel Trimaran entdeckt, die uns auch begrüssten. Über die Ostern war hier die Bequia Easter Regatta. Mathias und Jack haben auf unterschiedlichen Booten an der Regatta teilgenommen. Am Ostersamstag wurde jedoch, mangels Wind das Rennen abgesagt. Doch Sonntag und Montag konnten wir die vielen verschieden Kategorien von Race-Booten von der Harmonie aus beobachten. Am Dienstag setzten wir unseren Weg fort Richtung Grenada mit einem Zwischenhalt in der Salt Whistle Bay in Mayreau. Mathias ist mit seinem Katamaran und der kleinen Regatta-Yacht im Schlepptau auch zu uns in die Bay gekommen. Wir hatten das so geplant, denn Mathias kennt sich hier gut aus und hatte bereits bei den Locals, wie wir die Einheimischen hier nennen, das BBQ vorbestellt. Wir wurden dann von unserer Harmonie abgeholt und an die Beach gefahren. Wir bestellten wieder einmal Fisch, da wir seit einiger Zeit keinen Fisch mehr gegessen hatten. Das Essen war herrlich, ein ganzer Redsnapper mit Reis, Salat und allerlei Früchten zum Dessert. Am nächsten Morgen sind wir dann in die Tyrrel Bay in Carriacou gesegelt, um uns wieder für Grenada einzuklarieren. In einem neuen, modernen Supermarkt haben wir noch Proviant eingekauft und nach einer Nacht am Anker waren wir wieder unterwegs nach Grenada. In St. George’s angekommen, suchten wir einen geeigneten Ankerplatz. Der Untergrund hier besteht aus abgestorbenen Korallenbänken und hartem Boden. Also eigentlich nicht geeignet zum ankern. Wenn der Anker mal hält, dann nur weil er sich in einer der Korallenblöcke eingehackt hatte. Also nicht im Sand vergraben. Nach zwei Versuchen waren wir fest. Es war ja nur für eine Nacht. Am Freitag wurden wir in der Le Phare Bleu Marina erwartet, wo wir uns einen Marinaplatz reserviert hatten.
Beim Eintreffen kam uns Kenny mit dem Dinghi entgegen und begrüsste uns mit Welcome back again. „Unser“ Stegplatz“ war besetzt, also haben wir die Harmonie ausserhalb vom Steg angebunden. In der Marina lagen mehrere Segelyachten, aber nur auf zweien war auch Crew an Bord. Von allen Seiten her wurden wir herzlichst begrüsst. Es war fast so, wie wenn wir wieder zu Hause angekommen wären. Dieter gesellte sich zu uns auf die Harmonie und bei einer Bierrunde gab es viel zu erzählen. Mittlerweile haben Jana und Dieter in den Bergen ein neues Zuhause gebaut und wir wurden zum Znacht bei ihnen eingeladen. Wir wussten von dem Projekt und durften letztes Jahr das leere Grundstück besuchen. Ein sehr schönes Haus mit offenem Wohnraum, Küche und einer herrlichen Aussicht in die Natur steht jetzt dort. Jana hat viel zu tun mit den vielen Bäumen und Sträuchern in der Umgebung. Es gibt Muskatnussbäume, Avocado, Bananen, Guave etc. und ein Stille herrscht hier. Richtig zum entspannen. Im Garten mit Kerzenschein haben wir eine stundenlang gegrillte Lammkeule verspeist. Mmmh, fein. Ein kleines Paradies haben sich die Beiden hier eingerichtet in der Natur.
Wir werden für mindestens zwei Wochen in Grenada bleiben. Wir warten auf einen neuen Propeller für unseren Aussenborder. Und dann wollen wir natürlich auch ans Pure Grenada Music Festival. Dieter ist Organisator und hat Unterstützung aus der Schweiz eingeflogen. So zum Beispiel Adrian Stern. Mal sehen, wie das Schwyzerdütsch bei den Grenadern ankommt.

Steel Drums in Bequia 


Sonnenuntergang vom Ankerplatz in Bequia



Easter Regatta





Salt Whistle Bay, Mayreau



Bei Jana und Dieter zum BBQ





Dieter und Sabrina am Pure Grenada Music Festival