Dienstag, 2. Juli 2019

Martinique-Grenada

Auf dem Weg nach Süden haben wir immer wieder die gleichen Segelschiffe angetroffen. In den Iles des Saintes haben wir Freundschaft mit John und Darcy von der Kindred Spirit geschlossen, die auch auf dem Weg nach Grenada waren. Und in Dominica beim Sonntags BBQ der Cruisers haben wir Inge und Jörg von der SY Courante kennengelernt. 

Freitag, 26. April sind wir in Martinique angekommen. Bevor wir in St. Anne ankerten, haben wir in Le Marin unser Schiff aufgetankt. Dann haben wir uns für die nächsten drei Wochen einen guten Ankerplatz ausgesucht. Wir hatten ja den Trip für mich in die Schweiz gebucht. Jedoch durfte ich dies vorab niemanden sagen, da es eine Überraschung für meine Enkelin sein sollte, die ihren 10. Geburtstag feierte. Inge und Jörg waren auch in St. Anne für eine kurze Zeit stationiert. Wir genossen ein Abendessen auf Ihrem Schiff und sie ein Abendessen auf unserem Schiff. Bei uns lernten sie die Burrata zu den Tomaten schätzen. Für diejenigen, die Burrata nicht kennen: es ist es eine Art Mozarella, aber viel cremiger und viel, viel besser.


Am 6. Mai bin ich dann über Paris in die Schweiz geflogen. Die Überraschung für meine Enkelin war gross, da sie ihr Grossmami erst im nächsten Winter erwartet hatte. Leider hatte ich ein bisschen Pech mit dem Wetter, denn eine Woche vorher war es in Zürich frühlingshaft gewesen. Und nun hatte es bei meiner Ankunft in den Bergen nochmals geschneit und die Temperaturen waren im 1-stelligen Bereich. Zum Glück hatte ich bei Sandra noch eine dicke Winterjacke eingelagert. Auf die war ich jetzt dringend angewiesen. Und in dieser trockenen Luft schuppte meine Haut, eine Augenentzündung stellte sich auch sofort ein und meine Nase war so trocken, dass das Atmen mühsam war. Auch das Tragen von geschlossenen Schuhen ist ein Graus, die erste Fersenblase zeigte sich schon am zweiten Tag. Nach ein paar Tagen hatte ich mich wieder soso lala an das Klima angepasst. Ich konnte von einem guten Freund von Ueli ein Auto ausleihen damit ich mobil war. So konnte ich noch auf Besuch zu meinem Papi und Ingrid, die mir eine feine Schweinsbratwurst mit Zwiebelsauce und Rösti gekocht hatte. Und am Sonntag war ja noch Muttertag. Meine beiden Töchter luden mich zum Muttertagsbrunch ein. Die Zeit verging so schnell, und ich musste wieder von meinen Lieben Abschied nehmen. Mit vollgepacktem Koffer bin ich wieder nach Martinique gereist. Kaum angekommen, musste ich unbedingt meine langen Hosen, Pullover und Schuhe in Shorts, T-Shirt und Flip Flops wechseln. 

Leonie's 10. Geburtstag mit Einhorntorte

Bei herrlich warmem Wetter holte mich Ueli vom Flughafen ab und am nächsten Tag sind wir wieder losgesegelt Richtung St. Lucia. Bei gutem Ost-süd-Ost Wind mit wenig Welle sind wir bis fast vor die Marigot Bay gesegelt. Wir hatten schon lange nicht mehr so eine herrliche und entspannte Segelfahrt. Nach einer Nacht haben wir uns in die Anse des Piton verlagert und sind zwischen den Pitons an eine Boje für eine Nacht. Eigentlich hatten wir vor, Rosie’s Rock Side Cafe in St. Vincent einen Besuch abzustatten, sie war jedoch in Deutschland in den Ferien. Daher sind wir direkt um 06.00 Uhr los gefahren Richtung Bequia. Wir hatten die Segel gesetzt, hatten aber vorerst keinen Wind. Die Überfahrt war lange nicht so komfortabel wie die nach St. Lucia. 

The Piton's in St. Lucia

Wechselnde Winde und unruhige See mit viel Spritzwasser. Schliesslich sind wir dann um 14.45 Uhr in Bequia eingetroffen und ankerten ganz in der Nähe von Kindred Spirit mit John und Darcy, die schon eine Weile hier waren. Es ist immer wieder schön in Bequia. Als neuste Attraktion gibt es jetzt auch eine schwimmende Bar, die wir mit dem Dinghi angelaufen sind. Am nächsten Tag - welch Überraschung - tauchte Jack mit seinem Trimaran ça-y-est auf. Wir haben ihn und seine Frau im 2017 in der Le Phare Bleu Marina auf Grenada kennengelernt. Allerdings ist er momentan ohne Frau unterwegs. Er wird den Trimaran wieder in Bequia für den Sommer lassen. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant gab es viel zu erzählen. 

Bequia





Schwimmende Bar 


Schwimmende Bar in der Abenddämmerung


Auf dem Weg nach Bequia, wurde wir fotografiert


Von Bequia sind wir in die Tobago Cays gesegelt. Hier wollten wir nochmals schnorcheln gehen. Kaum im Wasser hatten wir unter der Harmonie einen Rochen, Schildkröten und einige bunte Fische gesichtet. Auch hatten sich viele Seesterne angesammelt. So viele hatten wir das letzte Mal nicht gesehen. Gegen Mittag bekamen wir Besuch von unseren Schweizer Nachbarn von der Vairea. Martina und Daniel. Sehr nette Leute, die wir sicher noch öfters sehen werden in Grenada. 

Daniel und Martina


Impressionen vom Schnorcheln in den Cays











Diesen Rochen und Pufferfisch waren am Strandufer










Weiter ging die Reise nach Carriacou in die Tyrell Bay. Hier waren wir schon öfters, aber eine Inselrundfahrt hatten wir noch nie gemacht. Mit einem Taxidriver haben wir dann die Insel erkundet. Wir fuhren hoch zum Inselkrankenhaus. Von hier geniesst man eine herrliche Rundumsicht. Danach sind wir weiter in den Nordteil der Insel. In Windward werden auch heute noch Holzboote gebaut. Der Bootsbau wurde von schottischen Siedlern im 18. Jahrhundert in Carriacou eingeführt und heute noch werden Boote nach traditionellen Methoden gebaut. Am nächsten Tag setzten wir wieder die Segel Richtung Grenada. Eigentlich wollten wir eine Nacht in Calypso Island verbringen. Das Restaurant auf diesem Felsen war aber geschlossen und so entschieden wir uns, direkt nach St. George’s zu gehen und dort zu ankern. An Land sind wir mit dem Bus zur Polizei Station und holten uns die Temporary Drivers Licenses, damit wir einen Mietwagen holen konnten. Am nächsten Tag ging es flott nach Le Phare Bleu. Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir die Marina und die Jungs (Dock Master Andre und Alex) standen bereits an unserem Anlegesteg bereit, um uns beim anlegen zu helfen. Es war schön, wieder in die Marina zurückzukommen. Hier werden wir bis Ende 2019 bleiben und das Landleben geniessen. Auch gibt es noch einiges auf der Harmonie zu tun. Gemäss Logbucheintrag vom 27.12.18-31.05.19 haben wir 1,278.00 Seemeilen gemacht und über 30 Inseln besucht.

Schiffsbau in Carriacou