Samstag, 31. Dezember 2016

Atlantik-Überquerung

Am 06. Dezember um 12.00 Uhr machten wir die Leinen los in San Sebastian und sind zunächst noch an die Tankstelle gefahren um Diesel aufzutanken. Danach gings durch den markierten Kanal zusammen mit der Alamea aufs offene Meer. Wir haben das Gross und die Solent gesetzt und haben Kurs Richtung Süden genommen. Leider war der Wind nicht auf unserer Seite und wir mussten unseren Kurs auf West ändern. Um 18.00 Uhr ging schon die Sonne unter. Wir hatten vereinbart, Wachablösung im 3 Stunden Takt durchzuführen. Über Funk hatten wir der Alamea Crew einen schönen Abend gewünscht. Die Nacht verlief im einem ständigen Kurswechsel, da das Grossegel angefangen hat zu schlagen und wir mit wenig Wind das Grossegel nicht so ausfieren konnten wie wir wollten. In der ersten Nacht war die Alamea noch in Sichtweite, doch schon am nächsten Tag verloren wir aufgrund unterschiedlicher Kurse den Sichtkontakt. Wir fuhren anfänglich mit Motorunterstützung, da der Wind einfach zu schwach war. Aber nach etwa 24 Stunden hatten wir so starke Vibrationen im Antriebsstrand, dass es uns ratsam erschien, diesen Antrieb nicht weiter zu benutzen. Mehrere Wechsel vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang verbesserten die Situation nicht. Zudem hatten wir von der Zoe-Crew wenig Gutes über Barbados gehört. 
Unter diesen Umständen entschieden wir uns schlussendlich, Barbados auszulassen und Le Marin auf Martinique anzulaufen. Die Hoffnung war gross, dort unseren blockierten Kiel und das Antriebsproblem fachgerecht gelöst zu bekommen.
Die nächsten zwei Tage brachten immer noch keine stabilen Windverhältnisse. Aber die von allen Seiten ankommenden Wellen liessen die Harmonie so schaukeln, das wir regelrecht im Boot herumgeschleudert wurden. Kochen in regelmässigen Wellen waren wir gewohnt. Aber so wurde das hier zu einer echten Tortur. Ueli hat sich beim Kochen resp. bei der Zubereitung von Gemüse mit dem Messer eine tiefe Fleischwunde bis auf den Knochen zugezogen. Selbst die Wundversorgung war eine grosse Herausforderung mit diesem Wellengang. Zahlreiche blauen Flecken „zieren“ jetzt unsere Körper.
Unsere italienischen Freunde von der Zoe, welche früher losgesegelt waren, haben uns über Email mitgeteilt, dass sie einige kleine Doraden unterwegs gefangen haben. Also versuchte Ueli es auch einmal mit fischen.
Wir hatten ein einziges Mal einen Fisch dran. Wie gross er war, hatten wir nicht gesehen. Aber er hat uns den Köder inklusive Stahlvorfach abgerissen. Und das war für Fische bis 50kg ausgelegt gewesen.
Dafür konnten wir täglich duzende fliegende Fische vom Deck einsammeln. Es haben sicher über 200 Fische wegen uns ihr Leben verloren.
Am 11. Dezember ist dann der Wind eingetroffen, den wir eigentlich erwartet hatten. Auf einmal ging es zügig los. Doch der stetige und stabile Passatwind war es auch nicht. Unser Kurs pendelte von Süd auf West und wieder auf Süd. 
Auf dem 19. Breitengrad wurden wir von einem 4-5 Meter langen Wal begleitet. Er zeigte uns immer wieder seinen weissen Bauch und wir waren nicht ganz sicher, ob er allenfalls unsere Harmonie für ein Weibchen gehalten hat. Er verfolgte uns bis in die Nacht hinein. Und auch beim Kurswechsel auf West blieb er an unser Seite. Da wir den ganzen Tag über keine Sonne gesehen hatten und wir auch nicht schnell genug unterwegs gewesen waren, startete ich um 22.00 Uhr den Motor um die Batterien wieder zu füllen. Nach einer Motorenstunde war der Wal weg. Das Brummen hat ihn offensichtlich irritiert…
Am 13. Dezember hatte ich meinen Geburtstag und Ueli hat für mich etwas Feines gekocht. Ich wollte noch Brownies für den Abend backen und habe voller Elan den Teig zubereitet. Es war eine Fertigmischung, die nur noch die Zugabe von Eiern und Wasser benötigte. Die Backform aus Karton war auch schon mit enthalten. Breitbeinig stand ich in der Küche um nicht herumgeschleudert zu werden wegen dem Wellengang, und habe die gerührte Masse in die Backform gegeben. Alles schien perfekt zu sein. Ich öffnete die Tür des Backofens um die Backform einzuschieben, was auch geklappt hatte. Doch beim schliessen der Tür blockierte ich kurz den Herd und konnte nur noch mitansehen, wie die ganze Schoggimasse sich im Backofen verteilte. Alles lief runter über den Brenner, ich konnte nur noch das Gas abstellen. Mir war zum heulen. Was für eine Sauerei, diese stickige Masse vom Brenner zu kratzen und den Herd zu reinigen! Eine ganze Stunde musste ich mich mit putzen, festhalten usw. herumschlagen. Ich war geschafft.

Der 1’000 Meilen Eintrag ins Logbuch am 13. Dezember versprach, dass wir jetzt immerhin einen Drittel der Strecke bereits hinter uns hatten.
Ab 14. Dezember kam es noch schlimmer, wir wurden von starken Böen und Squalls eingeholt.
Ganze 5 Squalls von 01.30-09.50 Uhr. Schlimmer noch 7-8 Meter hohe Wellen, Hexenkessel pur. Wir konnten keinen geeigneten Kurs finden. Die Wellen kamen aus allen Richtungen. Die eine Welle hatte unser an der Reling befestigtes Rettungsgerät weggerissen und den Aussenborder von der Halterung weggedrückt. Eine Welle stieg seitwärts ins Cockpit ein und spülte alles durch. Durch die Lüftungsöffnung der Backbordkabine ist Wasser eingedrungen und hat eine Matratze vollständig genässt. Was für eine Sauerei. Die schlimmste Nacht, ein Squall löste den anderen ab.
Dieses Wetter hielt an und kostete uns viel Energie. Wir hatten unsere Nachtwache auf 2 Stunden Intervalle verkürzt. Langsam fragte ich mich, wo ist da der stabile Passatwind, von dem mir Ueli immer erzählt hatte. Das konnte doch so nicht mehr weitergehen. Irgendwann sollte dieser Spuk doch vorbei sein. Täglich sind wir in unserem Ölzeug nass geworden. Nichts trocknete nach, auch im Salon innen war alles feucht und nass.
Wir versuchten es, mit neuen Strategien die Squalls zu umgehen. Zum einen reduzierten wir die Segel noch etwas mehr und zum anderen stiegen wir weiter ab Richtung 13. Breitengrad. Die Situation verbesserte sich dadurch etwas. Wir hatten wieder einmal einen Tag mit Sonnenschein. Den haben wir genutzt, um nach Tagen wieder einmal eine Dusche an Deck zu nehmen. Das tat gut und gab uns neue Kraft und Mut, um weiter durchzuhalten.
Weihnachten rückte näher. Am 24. Dezember um 12.00 Uhr Ortszeit konnte ich im Logbuch 2’847 Meilen eintragen. Zum Ziel sind es jetzt nur noch 119 sm. Am gleichen Abend konnte man schon von weitem die Helligkeit der Insel Martinique erkennen. Eigentlich wäre dies ja ein Grund zum Jubeln gewesen, aber uns war es nicht drum. Wir kämpften ja immer noch mit ständigen Squalls und Wellen. Der Wind hatte ein bisschen nachgelassen und Ueli hatte ausgerechnet, dass wir bei Tagesanbruch in den Kanal zwischen Martinique und St. Lucia einfahren werden. Wir segelten Richtung Leuchtturm an der Südspitze von Martinique, den wir bereits sehen konnten. Doch der Wind meinte es zu gut mit uns und legte noch mehr Tempo auf.  Bei Tagesanbruch waren wir bereits um die Südspitze von Martinique gesegelt.
Wir waren viel zu früh eingetroffen und mussten zwei Stunden warten, bis die Marina auf unseren Aufruf reagierte. Wir verbrachten die Zeit mit Segelübungen. Wir kreuzten in der Bucht vor Le Marin auf. Nach 19 Tagen achterlichen Winden hat man doch wieder einmal Lust auf einen hart am Wind Kurs und eine Wende… Und es wäre ja auch noch ok gewesen, wenn da nicht immer diese Squalls mit Massivregen und 35Knoten Wind gewesen wären. Um 08.00 Uhr am Weihnachtstag bekamen wir endlich Antwort von der Capitanerie. Trotz bestätigter Reservation vertrösteten sie uns stundenlang. Erst um 10.00 Uhr wurden wir per Funk aufgefordert, in die Marina einzufahren. Kurz vor dem Anlegesteg - wen wunderts - überrannte uns noch ein letzter Squall!  Punkt 11.00 Uhr waren wir am Steg fest. Ueli und ich umarmten uns, wir hatten es geschafft nach 19 Tagen auf hoher See, 2’954 Seemeilen hinter uns. Glücklich und müde habe ich gleich angefangen, die Harmonie vom Salz zu befreien. 

Die Harmonie ist wirklich ein robustes Schiff. Wir hatten bei der Überfahrt keinen einzigen Schaden im Bereich der Primärsysteme zu verzeichnen. Nur der Kühlschrank hat die 4 letzten Tage nicht überlebt. Die Pumpe der Kompressorkühlung ist wahrscheinlich aufgrund starker Krängung trocken gelaufen und ausgestiegen.

Hier vielleicht noch ein paar Zahlen: Wir machten Tagesstrecken (Etmale) von minimal 113 sm bis zu über 180sm. Obwohl wir eigentlich nie richtige durch stabile Passatwind regelmässig geformte Wellen ausreiten konnten, haben wir trotzdem Spitzengeschwindigkeiten von mehrmals über 17 Knoten aufgezeichnet. Während über 2/3 der Zeit hatten wir Wind über 25 oft bis zu 35 Knoten. Wir hatten bis zu 18 Squalls am Tag. 
Viele davon brachten eine Windrichtungsänderung von bis zu 30 Grad. Für die Überquerung haben wir keine 70 Liter Diesel verbraucht. Und diese vor allem in den ersten 3 Tagen. Der Hydrogenerator hat uns mit ganz wenigen Ausnahmen rund um die Uhr mit genügend Strom versorgt. Der Autopilot hat vielleicht 10 Mal Hilfe gebraucht. Ansonsten hat er uns als 3. Crewmitglied nie im Stich gelassen.

Am Weihnachtsabend hatte ich unser mitgebrachtes Bäumchen geschmückt. Und dann haben wir uns mit einem Partyfilet und einer Flasche Wein verwöhnt.
Es war schön, wieder in unserem Schlafzimmer schlafen zu können. Alles so ohne akrobatische Übungen. 
Das Gehen auf festem Boden war sehr ungewohnt. Anfänglich hatten wir so unsere Mühe, den Gang zu finden. 
Inzwischen ist auch die Alamea-Crew nach einem Kurzaufenthalt in Barbados hier eingetroffen.
Heute am 31. Dezember sind wir also wieder alle vereint und feiern zusammen mit unseren neuen französischen Freunden von der Legende de Val den Silvester auf unserem Steg.

Ab morgen haben wir für 4 Tage ein Auto gemietet und werden Martinique auf dem Landweg erkunden.


















Sonntag, 25. Dezember 2016

Karibik

heute um 11.00 Uhr sind wir endlich wieder an Land. Die Squalls haben uns bis ganz zuletzt verfolgt. Kurz vor dem Anlegemanöver wurden wir fürs letzte Mal in diesem Jahr von Regen und 35 Knoten Wind geplagt.
Wir sind stolz auf unsere Leistung und werden uns heute Abend mit einem feinem Essen am Weihnachtsbaum verwöhnen.
Euch allen wünschen wir schöne Weihnachten!

Montag, 5. Dezember 2016

Die Entscheidung

Heute Abend beim vertilgen eines feinen Fisches haben wir uns entschieden, direkt nach Barbados zu segeln. Der lang erwartete Passatwind steht stabil. Morgen gegen Mittag werden wir also San Sebastian verlassen und uns auf die ca. 2'600 Meilen Atlantikwelle begeben. D.h. wir werden uns erst in ca 20 Tagen wieder melden. Bitte mit Suchmeldungen solange warten... ;-)

Sonntag, 4. Dezember 2016

San Sebastian, La Comera

Früh um 06.00 Uhr sind wir dann los in Richtung La Gomera. Wir hatten von Anfang an das dritte Reff eingebunden da uns eine heftige See und Stark-Wind vorausgesagt wurden im Kanal zwischen den beiden Inseln Teneriffa und La Gomera - der sogenannte Venturi-Effekt. Bis zur Südspitze von Teneriffa hatten wir wenig Wind, und den manchmal sogar direkt auf die Nase. Kaum um die Ecke rum und schon gings los. Heftige bis zu 3 Meter hohe Wellen von der Seite und Wind … bis zu 35 Knoten!!! Alles andere, was wir von früheren Segeltrips kannten, erschien uns plötzlich ziemlich harmlos. Wir wurden immer wieder von den Wellenbergen überspült, sodass wir uns im Ölzeug nur noch unter unserem Hard-Dodger versteckten und dort warteten, bis der Spuk vorbei war. Ganze vier Stunden mussten wir so durchhalten, denn trotz starkem Wind kamen wir in diesen Wellen nicht sehr schnell vorwärts. Erst in der Hafeneinfahrt von San Sebastian konnten wir dann die Segel bergen und uns für das Anlegemanöver vorbereiten.
Vor der engen Einfahrt in die Marina wurden wir von einem Marinero mit seinem Dingi abgeholt und zu unserem Platz geführt. Auf einem grossen, nagelneuen Katamaran am Nachbarsteg habe ich dann unseren Freund Christophe entdeckt. Er hatte unser ganzes Anlegemanöver gefilmt. Wir begrüssten uns sehr herzlich. Immerhin hatten wir uns eine Weile nicht mehr gesehen. Wie abgemacht, hatte er unseren neuen Anker aus La Rochelle mitgebracht. Aber das Wiedersehen war von kurzer Dauer. Christophe hatte nur auf uns gewartet, um uns den Anker persönlich zu übergeben und ist dann nach einem gemeinsamen kurzen Apero in die Nacht Richtung Guadeloupe aufgebrochen. Doch er wird im Januar 2017 nochmals eine Yacht in die Karibik überführen und dann werden wir auf ihn warten!
Unser Kartenplotter ist auf der Überfahrt von Lanzarote nach Teneriffa ausgefallen. Alle Wiederbelebungsversuche schlugen fehl und so haben wir neue Hardware in Deutschland bestellt. Und tatsächlich sind dann innert einer Woche die zwei Pakete hier in San Sebastian eingetroffen. Ueli hat den neuen Radardom zusammen mit einem anderen Schweizer Einhandsegler montiert. Am Folgetag hat Ueli die ganzen elektrischen Anschlüsse und Verkabelungen gemacht. Der erste Test verlief nur teilweise erfolgreich. Aber im Gespräch mit unseren österreichischen Freunden von der Alrisha kam der entscheidende Tipp: der neue Bus muss terminiert werden. Also noch zwei Terminatoren einstecken und siehe: alles funktioniert perfekt. Jetzt sind wir auch hier auf dem neusten Stand der Technik. 
Aber damit sind noch nicht alle Probleme am Schiff aus der Welt geschafft. Im Moment sind wir nicht in der Lage, den Kiel anzuheben. Die Hydraulik lässt uns im Stich. Möglicherweise liegt es an einem Teil, das in der Herstellung kaum 20 Rappen kostet. Aber erstens getraut sich Ueli nicht, die Hydraulik zu öffnen und zweitens könnten wir dieses Ersatzteil hier innert nützlicher Frist gar nicht besorgen. Dieses Problem werden wir in der Karibik hoffentlich beheben können. Auf den französischen Inseln sollten qualifizierte Fachleute zu finden sein. Und über den Atlantik brauchen wir den Kiel sowieso ganz unten. 
Als Ablenkung von den diversen Arbeiten und Vorbereitungen auf der Harmonie haben wir zusammen mit der Alamea-Crew Rita und Hansueli mit dem Mietauto ein paar Ausflüge auf La Gomera gemacht. Diese Insel ist noch grüner als Teneriffa, einfach wunderschön. Siehe Foto’s.
Jetzt wird fleissig eingekauft für die lange Überfahrt nach Cap Verde und dann in die Karibik. Bis jetzt hatte sich keine stabile Passatwindlage etabliert. Aber die Vorhersage verspricht jetzt anhaltende nordöstliche Winde ab den nächsten Tagen. Deshalb werden wir voraussichtlich am Dienstag starten.

 Weihnachtsstern-Baum






 Aussichtsplattform, im Hintergrund der Teide




 Unsere Marina in San Sebastian







Dienstag, 22. November 2016

Teneriffa

Am 16. November 2016 um 12.30 Uhr sind wir wieder los gesegelt Richtung Teneriffa. Wir waren sehr angespannt ob alles auch noch funktioniert so nach 6 Wochen Landaufenthalt. Mit viel Seitenwind sind wir sehr gut aus der Marina ausgelaufen. Eine halbe Stunde später hatten wir schon das Grosssegel ins 2. Reff eingebunden, da für die Nacht bis 25 Knoten Wind angesagt war. Schon von Anfang an war sehr viel Wellengang, aber gegen Abend hatten wir noch mehr Wellen und Schwell. Wir schaukelten die ganze Nacht durch. Nicht unbedingt sehr komfortabel, und schlafen konnte man auch nicht richtig. Mit bis zu 9 Knoten Fahrt waren wir dafür schnell unterwegs. Der Hydrogenerator erzeugte wieder zuviel Strom, so dass wir den Windgenerator abschalten mussten. Denn wenn die Batterien auf 100 % geladen sind macht der Hydrogenerator ein brummendes unangenehmes Geräusch. Den Marinaplatz in Santa Cruz habe ich zuvor reserviert, da die Schiffe (ca. 30 Stück) von der Atlantiküberquerungs Rally von Jimmy Cornell hier stationiert waren, bevor diese am 20. November gestartet sind. Am Mittwochmorgen gegen 11.00 Uhr vor der Einfahrt zur Marina wurde ich plötzlich über Funk von unseren ehemaligen Schiffsnachbarn in Gibraltar, der Alrisha-Crew herzlichst begrüsst. Das war eine tolle Überraschung. Am Abend haben sie uns, die Alamea Crew und die Reine-Marquerite Crew, die wir noch in Rota kennengelernt hatten, zu einem reichhaltigen Apero eingeladen. 
Santa Cruz ist eine „Grossstadt“ mit vielen Geschäften. Von der Marina aus konnte man zu Fuss einkaufen. Da Rita und Hansueli den Loro Park noch nicht kannten und am Sonntag sonst nichts los war, haben wir ein Mietauto genommen und sind in den Loro Park gefahren. Auf dem Rückweg wollten wir erst am Teide vorbeifahren, aber die Zeit war zu knapp. Also haben wir eine kürzere Route  zurück zur Marina genommen. Morgen Mittwoch früh segeln wir nach La Comera.




Loro Park


Atlantik Rally Boat

Samstag, 12. November 2016

Die "Pause" auf Lanzarote

Das Harmonie-Team meldet sich wieder zurück.
Es sind nur noch einige Tage hier in Puerto Calero und dann gehts weiter auf die nächsten Kanarischen Inseln.
Unsere Baustellen auf dem Schiff verringern sich und wir hoffen, dass noch alles erledigt werden kann bis zur Weiterfahrt.

Kurze Auflistung was wir erneuert oder repariert haben:
  • Dieselgenerator ausgebaut. Am freigewordenen Platz steht nun eine Tiefkühlbox.
  • Zwei zusätzliche Solarpaneele wurden seitlich installiert. Dazu musste zuerst Relingdraht mit einem Inox-Rohr ersetzt und verschweisst werden.
  • Hinter der Seitenverkleidung des Kleiderschranks in der Eignerkabine wurde das Abgassystem des Generators entfernt und eine neue Verkleidung eingesetzt. Jetzt ist auch dieser Stauraum besser genutzt.
  • Alle nicht mehr benötigten Borddurchlässe wurden fachgerecht verschlossen.
  • Das Überdruckventil des Boilers wurde ersetzt. Jetzt ist auch dieses Leck behoben.
  • Der Dieselmotor wurde komplett gewartet inklusive Ventilspiel einstellen, Kühlwasser tauschen und Wärmetauscher reinigen etc. 
  • sämtliche Winchen wurden geputzt und neu gefettet.
  • Teile der Kühlschrankisolierung wurden ersetzt resp. dicker gemacht. In dem feuchten Klima hatte sich Kondenswasser angesammelt. Bei der Gelegenheit wurde auch noch gleich der Abwasserschlauch der Waschbecken ersetzt.
  • Nun sind auch die letzten Stromfresser durch LED-Lampen ersetzt.
  • Jetzt haben wir auch in der Eignerkabine 230V-Steckdosen. Strom kommt entweder vom Land oder vom Inverter.
  • Wir haben im Cockpit neue, dickere Kissen machen lassen. Und auch beim Steuerstand gibt es jetzt etwas Polsterung. Wir wollen es ja so bequem wie möglich haben.
  • Und dann gibts noch eine ganze Serie von kleinen Projekten, die wir hier gar nicht erwähnen können…
Dies alles klingt nicht nach mehr als vier Wochen Arbeit. Aber hier beginnt der Arbeitstag nicht um 08.00 Uhr. Und er hört auch nicht erst um 17.00 Uhr auf. Dann fehlt auch immer wieder irgend etwas!
Auch Ersatzteile zu finden war eine Herausforderung. Hier in Lanzarote gibt es viele Läden, aber das sind nicht eigentliche Marina-Spezialisten. Dann kommt hinzu, dass die meisten nur spanisch sprechen. Es ist also immer eine Herausforderung…
Trotz den Arbeiten haben wir nebenbei doch auch die meisten Sehenswürdigkeiten auf der Insel besuchen können. 
Sehr gefallen haben uns die Montanas del Fuego Timanfaya. Man fährt mit dem PW zum Ort hin, steigt dann in einen Bus um und wird auf einer sehr schmalen aber geteerten Strasse durch das durch Lavaströme bizarr geformte Gebirge gefahren. 
Die Cuevas de los Verdes wurden in Urzeiten durch einen Lavastrom gebildet. Hier hat es zwar keine Stalagmiten, aber die Formen und Farben sind nicht weniger spektakulär. 
Den Kaktusgarten in Guatiza haben wir auch besucht. Hier befinden sich über 7000 Exemplare von mehr als 1000 unterschiedlichen Arten aus allen Ecken der Welt. 
Der Mirador del Rio bietet von der Höhe des Risco de Famara aus eine einmalige Aussicht über die Inselgruppe Chinijo, die die kleinen Inseln La Graciosa, Alegranza, Montana Clara, Roque de Este und Roque del Oeste umfasst, und selbstverständlich auch den Meeresarm, der „Rio“  genannt wird - eine aus architektonischer Sicht sehr interessante Namensgebung und der einzige „Fluss“ der Insel.  Eindrücke siehe auf den Fotos. 
Zwischendurch habe ich auch noch mein erstes Tauchbrevet, das PADI Openwater gemacht. Ich bin jetzt stolze Besitzerin meines eigenen Tauchequipments. Weitere PADI Ausbildung ist in der Karibik geplant. 
Mit dem Mietauto haben wir Freunde auf Fuerteventura besucht. Susanne und Reto haben uns zwei Flaschen von unserem so geliebten Burgermeister mitgebracht. Auf dem Rückweg hat die grosse Fähre zwischen Fuerteventura und Lanzarote in den meterhohen Wellen geschaukelt wie ein kleines Schiffchen.
Bei unserer Ankunft Ende September war die Insel durch Braun-, Schwarz- und Rottöne geprägt. Aber wir haben hier jetzt oft Regen gehabt und mittlerweile ist die Insel mit einem grünen Flaum überzogen. In den nächsten Monaten kommen dann offenbar noch weitere Farben durch Blütenmeere dazu.


Heute erwarten wir die Alamea-Crew aus der Schweiz zurück. Wir freuen uns wieder auf gemeinsame Abenteuer. Am 15. November 2016 gehts los mit einem kurzen Stop in Santa Cruz auf Teneriffa und dann weiter Richtung Santa Cruz auf La Palma. Von La Palma gehts dann Richtung La Gomera. In San Sebastian bleiben wir ein paar Tage. Hier sollten wir Christophe treffen. Er bringt unseren neuen Anker aus La Rochelle mit. Ebenfalls werden wir uns da mit Proviant für mehr als dreissig Tage eindecken. Wir verlassen uns nicht darauf, dass wir auf den Kap Verden ein breites Angebot vorfinden werden.


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