Dienstag, 19. Dezember 2017

Martinique-Iles de Saintes-Guadeloupe

Am 10.11.2017 sind wir in Le Marin, Martinique eingetroffen. Den Stegplatz hinter der Tankstelle hatte ich zuerst gutgeheissen, doch der Rummel um diese Tankstelle und der Geruch nach Diesel und Benzin motivierten mich dann doch nicht so, dass ich hier eine Woche verbringen wollte. Also bin ich mit unserem Velo zur Capitanerie gefahren um einen besseren Slip zu bekommen. Nach einer Wartezeit von zwei Stunden konnten wir die Harmonie auf den viel ruhigeren Steg 6 umplazieren. Am Abend waren wir bei der Alamea zu Besuch. Rita und Hansueli sind auch wieder von ihrem Aufenthalt in der Schweiz zurück, um weitere Monate hier in der Karibik zu verbringen. Sie planen jedoch Ihr Schiff im April 2018 nach Europa zurückzuführen. Wir hatten einen lustigen Abend mit Pizza, Wein, Bier etc. und mit dabei waren die deutschen Freunde von Rita und Hansueli, Bernd und Kirstin. 
Am Sonntag war es dann soweit: Ueli packte nur das Nötigste ein für die Reise in die Schweiz. Wir hatten ein Mietauto für diesen Tag gemietet, da ein Taxi zum Flughafen ganze 100 Euro gekostet hätte. Für das Mietauto bezahlten wir nur 30 Euro. Dazu kommen noch ein paar Euro fürs Benzin. Mit Michael von der Valiant (war auch in Le Marin vor Anker) fuhren wir zuerst zur Grande Anse d’Arlets auf einen Drink. In dieser wunderschönen Bucht hatten wir im Frühling bereits einige Tage geankert. Danach verabschiedeten wir uns von Ueli am Flughafen und kehrten zurück nach Le Marin.
Die nächsten Tagen hatte ich allerhand zu tun. Montagmorgen zu Incidences Voile Caraibe mit dem Velo fahren. Ueli hatte das neue Vorsegel, die Trinquette, bestellt, jedoch fehlten die genauen Masse. Also musste ich jemanden organisieren, der auf die Harmonie kam um Mass zu nehmen. Danach der nächste Termin bei Caraibe Gréement. Der Furler der Trinquette hat bereits 11 Jahre auf dem Buckel und machte seit einiger Zeit Probleme. Bei beiden Terminen wurde mir versprochen, dass sich die zuständigen Leute bis am Montagnachmittag bei mir melden resp. aufs Schiff kommen würden. Am Dienstag hatte ich dann den Zuständigen von Incidences Sailes an Bord und am Mittwoch wurde dann auch der Furler demontiert. Die ganze Woche durch war ich damit beschäftigt, den Innenbereich unsere Harmonie zu reinigen. Die Feuchtigkeit und die Wärme in Grenada hatten hier und da einige Spuren hinterlassen. Mit Essigwasser konnte ich die leicht angegrauten Flecken in Schränken etc. entfernen. Am Abend war ich meistens beim Apero entweder mit Michael oder mit Kinga. Kinga, eine sehr nette Frau, hatte ich auf dem Steg 6 kennengelernt. Sie hatte auf einem Schiff, das nach Brasilien hätte segeln sollen, als Crew angeheuert. Doch die Kommunikation zwischen ihr und dem Skipper war nicht sehr gut. Deshalb hatte sie sich entschieden, ein anderes Schiff aufzusuchen, das sie im Internet gefunden hatte, und das in Panama stationiert war. Michael und Megan von Grenada waren auch in Le Marin vor Anker und haben mich besucht.
Ueli war zusammen mit Jonathan von der Calypso auf dem Rückflug nach Martinique. Ich hatte beide am Flughafen abgeholt und am Abend sind wir alle zusammen ins Restaurant. Michael und Megan sind auch kurz bei uns vorbei gekommen um sich zu verabschieden. Ihre Weiterreise nach Puerto Rico stand an.
Der neue Furler wurde kurz bevor wir nach St. Anne vor Anker gegangen waren, montiert. In St. Anne warteten wir dann auf unser bestelltes Segel. Michael war kurz noch in St. Anne, ist aber dann weiter Richtung Guadeloupe gesegelt. Michael musste seine Freundin Nora in Pointe à Pitre abholen, die für 16 Tage auf sein Schiff kam. Es war abgemacht, dass wir uns auf den Iles des Saintes wieder treffen. Freitag 01. Dezember ist dann unser neues Segel eingetroffen. Am Samstag um 15.45 Uhr hiess es Anker hoch und ab nach des Saintes. Wir hatten einen Nachtschlag geplant, non Stop nach des Saintes. Die ganze Überfahrt sind wir mit Motorunterstützung gesegelt, weil wir relativ wenig Wind hatten. Dafür hatten wir den Vollmond, der uns durch die Nacht begleitete. Als wir die Insel Dominica passierten, sahen wir nicht sehr viele Lichter. Die Insel wurde ziemlich stark durch den Hurrikan Maria beschädigt. 
In des Saintes angekommen, haben wir uns eine Boje in der Anse a Cointre geschnappt. An diesem Ort waren wir schon öfters. Hier haben wir im Februar 2017 Michael von Valiant kennengelernt. Das Hotel Bois Joli ist zur Zeit geschlossen. Der Hurrikan hat die Hotelanlage ziemlich verwüstet. Die Reparaturarbeiten brauchen Zeit. Die Wiedereröffnung ist erst für März 2018 geplant. Der Dinghisteg wurde auch sehr beschädigt, doch wir konnten trotzdem unser Dinghi festbinden um in das Städtchen Bourg zu wandern. Am nächsten Tag ist Michael mit Nora von Pointe à Pitre zu uns herüber gekommen. Wir halfen ihm, Valiant an einer Boje festzubinden. Wir sind fast täglich ins Städtchen Bourg marschiert, entweder zum einkaufen oder ins Café für Internet. Auf der Atlantikseite haben wir die Strände besucht und uns das Ausmass der Verwüstung angesehen vom Hurrikan. Es gibt noch einiges zu tun auf dieser Insel. Müllentsorgungs- und Recycling-Maschinen wurden auch übel zugerichtet. Die ganze Abfallentsorgung funktioniert momentan noch nicht.
Nach einer Woche Aufenthalt in des Saintes sind wir in die kleine Marina Rivière Sens an der südwestlichen Ecke von Guadeloupe gesegelt. In Pointe à Pitre waren die Plätze im Hafen ausgebucht. Da Nora wieder von Guadeloupe zurück in die Staaten fliegt, wollten wir in Guadeloupe bleiben und noch einige Landausflüge machen. Die kleine Marina ist sehr gemütlich, es ist ruhig hier. Einen grossen Sandstrand direkt neben der Marina hat es auch. Einige Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten wie eine Bäckerei, Metzgerei und Lebensmittelgeschäft sind zu Fuss erreichbar. Mit dem Mietauto haben wir einige Ausflüge gemacht. An meinem 60. Geburtstag wanderten wir auf den Le Soufriere. Dieser Berg ist selten wolkenfrei und somit nutzen wir die Gelegenheit, bei wunderschönem Wetter den steilen Weg nach oben zu steigen. Wir sind allerdings nicht bis ganz nach oben gewandert, da wir von der Zeit her etwas zu spät unterwegs waren. Für diese Wanderung sollte man bereits um 08.00 Uhr losziehen. Dennoch hatten wir von 1264 Meter einen wunderschönen Ausblick aufs Meer. Am Abend hatte Ueli für mein Geburtstagsessen ein schönes antikes Restaurant ausgesucht. Das Essen war hervorragend. 



Marina Le Marin, Martinique


Der alte Furler


Vollmond beim Le Diamant

Die Ankerbucht in St. Anne, Martinique


Sonnenuntergang in St. Anne

Hotel Bois Joli in Anse à Cointe, Iles de Saintes




Super Aussicht auf unsere Schiffe in Anse à Cointe


Die verwüsteten Strände auf der Atlantikseite des Saintes





Die kleine Marina Rivère Sens, Guadeloupe



Auf dem Weg zum Le Soufrière




Tischbouget für mein Geburtstagsessen


Ente mit scharfer Sauce


Dessert


Michael, Nora, Silvia und Ueli


La Maison du Cacao in Ponte Noire


Der Strand und Ankerplatz, Le Cosier