Freitag, 25. Januar 2019

St. Lucia-Martinique-Dominica-Iles des Saintes

Am Samstag Morgen, 05.01. früh um 06.30 Uhr hiess es Leinen los. Anfänglich noch unter Motor machten wir uns auf Richtung St. Lucia. Wir hatten nach langem wieder einmal einen Regentag. So richtig nass wurden wir aber nicht. Die Squalls sind entweder hinter uns oder vor uns durchgezogen. Die Passage war anstrengend: Wind zwischen 22-30 Knoten wieder aus Nord-Ost und hoher Wellengang. Das Schiff wurde immer wieder von Wellen überspült. Eine nasse Angelegenheit auch für uns trotz Regenjacken. In St. Lucia angekommen, wollten wir eigentlich in die Marigot Bay, doch gemäss meiner Funkanfrage waren alle Bojen besetzt. Und ausserhalb der Lagune waren auch die Ankerplätze komplett besetzt. Also entschieden wir uns, direkt in die Rodney Bay weiter zu segeln. Drei Tage waren wir da vor Anker und sind dann weiter nach St. Anne, Martinique, gesegelt. Mit gutem Wind aus Ost-Nord-Ost zwischen 15-20 Knoten Wind und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 Knoten eine Super Passage. In St. Anne hatten wir nach dem zweiten Versuch unseren Anker fest. In den abgestorbenen Korallen hält der Anker nicht immer fest genug. Wir haben schon manchmal beobachten können, wie andere Schiffe auf Drift gingen. In den 5 Tagen in Martinique waren wir natürlich zuerst mal wieder an Land Wäsche waschen. Gleich hinter der Marina Le Marin hat es einen Waschsalon mit einigen Waschmaschinen und Tumblern. Dann haben wir uns noch ein Mietauto für den Grosseinkauf im Carrefour organisiert. Mit vollen Schränken gings dann weiter nach St. Pierre für eine Nacht. Dort haben wir ausklariert und sind am nächsten Morgen nach Roseau im Süden von Dominica gesegelt. Der letzte Besuch in Roseau war noch vor dem Hurrikan Maria 2017. Schon von weitem konnte ich keine von Marcus betreuten Bojen mehr ausmachen. Also habe ich bei Sea Cat angefragt für eine freie Boje. Sea Cat betreut einige Bojen etwas weiter südlich und bietet auch Insel-Touren an. Der grosse Steg vor dem Anchorage Hotel war weg. Das Hotel wurde noch nicht wieder aufgebaut. Der Steg beim Marine Center, wo früher die Bojen von Marcus betreut wurden, ist auch weg. Wir konnten nur noch bei Marcus am Betonsteg unser Dinghi anbinden. Zum Ein- und Ausklarieren gingen wir zu Fuss weiter zum Ferry Dock, ein langer Weg entlang der Hauptstrasse. Wir waren erstaunt, wie viele beschädigte Gebäude immer noch nicht aufgebaut oder beseitigt worden sind. „Unsere“ Bar, The Loft, mit dem tollen Aussensitzplatz, wo wir den besten Rumpunch - Man over Bord - in der ganzen Karibik genossen hatten, war ein trauriger Anblick. Das Restaurant scheint noch in gutem Zustand zu sein. Nur der Aussenplatz mit dem dazugehörenden Steg war ziemlich verwüstet worden. Niemand scheint hier den Wiederaufbau voran zu treiben. Das massive Fort Young Hotel wurde auch beschädigt und der Aufbau geht schleichend voran. Nur das Regierungsgebäude steht da in seiner schönsten Pracht, wie wenn nichts passiert wäre. Beim Rückweg zum Dinghidock konnten wir noch mit Marcus sprechen. Er hat uns erzählt, wie er mit der Familie in der Kirche den Sturm durchgestanden hatte. Sein Haus sei soweit wieder aufgebaut, Wasseranschluss sei wieder vorhanden, nur die Stromversorgung fehlt noch. 
Am nächsten Tag mit sehr wenig Wind motorten wir nach Portsmouth. In der Prince Rupert Bay angekommen, erwartete ich, dass uns ein Boot von der PAYS Organisation empfängt, um uns an eine Boje zu dirigieren. Dieses Empfangskomitee war bei unseren früheren Besuchen immer da gewesen. Aber dieses Mal war kein einziges Boot in Sicht. Beim herumkurven in der Bay haben wir dann doch noch ein PAYS Boot angetroffen. Aber wir mussten den Bootsführer herbei rufen. Die Boje, die wir dann bekommen haben, war eine der wenigen neuen Bojen, die nach dem Sturm gesetzt worden sind. Beim Rundumblick haben wir sehr viele Schiffe am Anker gesehen. Wo sind all die Bojen geblieben, die eigentlich hätten gesetzt werden müssen nach dem Hurrikan. Wir waren ja schon in Portsmouth im Mai 2018 und da wurde uns mitgeteilt, dass eine namhafte Anzahl weiterer neuer Bojen gesetzt würden. Diese wurden mit Spendengeldern von Yachties - auch von uns - finanziert. Die Dinghistege wurden auch nur notdürftig repariert. Für einen Grossansturm von Dinghi’s  (zum Beispiel beim PAYS BBQ) sind sie viel zu kurz.  Die Restaurants am Strand wurden weitgehend wieder aufgebaut, nur das herzige Beizli von Felix gibt es nicht mehr. In Dominica dauert alles offensichtlich ein wenig länger. 
Bei wunderbaren Segelkonditionen sind wir am nächsten Tag nach Iles des Saintes gesegelt. Hier bleiben wir nun einige Tage. 

Rodney Bay an der Bar mit Rum Punch

Sonnenuntergang in Rodney Bay, St. Lucia


Im L'Annexe in Le Marin, Martinique



Bierpause in Le Marin



Der Diamant in Martinique

Leider immer vermehrt zu sehen, Seegras oder Sargassum


St. Pierre, Martinique


Schöne Überfahrt



The Loft, unser früheres Stammbeizli mit Rumpunch 'Man over board'


Alles zerstört vom Hurrikan


Am Ferry Dock in Roseau


Iles des Saintes am Pain du Sucre mit Vollmond




Umringt von Kreuzfahrtschiffe


Auch dieses wunderschöne Schiff


Sonntag, 13. Januar 2019

Grenada-Bequia-St. Vincent

Zwei Monate hatten wir Zeit, Harmonie wieder segeltauglich zu machen. Das Problem des leckenden Saildrives, das wir bereits vor unseren Sommerferien hatten, wurde in unserer Abwesenheit nicht gelöst. Die benötigten Dichtungen, die eigentlich Grenada Marine hätte bestellen sollen, sind entweder nie eingetroffen oder sie haben die Bestellung verschlampt. Nun ja, Ueli hatte Ersatzdichtungen noch in der Schweiz besorgen können. Somit konnte der Mechaniker die Dichtungen ersetzen. Die Arbeiten wurden kurz vor Einwasserung der Harmonie verrichtet. Zu erwähnen ist noch, dass wir die 10 Tage, als Harmonie noch auf dem Trockenen stand, bei Mathias, einem unserer Freunde, auf seinem Katamaran schlafen durften. Wofür wir ihm natürlich sehr dankbar waren. Bei der Rückfahrt in die Le Phare Bleu Marine zeigte sich, dass die obere Dichtung beim Saildrive immer noch nicht dicht war. Bei der Ankunft in der Marine entdeckten wir wieder ausgelaufenes Getriebeöl unter dem Motor. Der Mechaniker von der Grenada Marine wurde also nochmals aufgeboten. Es zeigte sich, dass die Welle an der Dichtstelle eine kleine Furche aufwies. Es gibt verschiedene Lösungen für dieses Problem. Wir entschieden uns für einen „speedy sleeve“, ein hauchdünnes Edelstahlteil, das über die defekte Stelle gestülpt wird. Dieses Ersatzteil musste aus Amerika eingeflogen werden. Auch diese Bestellung dauerte wesentlich länger als erwartet. Immerhin brachte es uns schlussendlich die gewünschte Lösung: Der Saildrive ist jetzt wieder dicht! Den Unterwasseranstrich, Antifouling, haben wir selber gemacht. Weiss ist zwar eine schöne Farbe, aber nach ein paar Tagen am Anker verfärbt sich die Farbe zu braungelb. Wir haben uns entschlossen, das nächste Mal Schwarz aufzutragen. Ferner haben wir einen neuen Autopiloten installieren lassen, das Kabel des Vorstag wurde gekürzt und die Umlenkrollen im Masttop wurden auch ersetzt. Ein neues Dinghicover haben wir auch anfertigen lassen. Langweilig wurde es uns also nie. Ständig waren wir auf Achse mit unserem Mietauto. Haben Jana und Dieter bei ihnen zu Hause besucht. Mit ihnen zusammen meinen Geburtstag und Weihnachten gefeiert. Mittlerweile fühlen wir uns in Grenada wie zu Hause. Neue Schweizer Freunde haben wir in der Grenada Marine kennengelernt von der Estrella de Mar, Ursula und Roger. Sie sind dann zu uns in die Le Phare Bleu Marina gekommen. Doch nach ein paar Tagen sind Sie Richtung Martinique gesegelt, da Sie Besuch aus der Schweiz erwarteten. Wir haben aber abgemacht, eventuell den Silvester in Bequia mit Ihnen zu verbringen. Geplant war für uns, Le Phare Bleu am 27. Dezember 2018 zu verlassen. Kurz vor Abreise wollten wir noch den Wassermacher wieder in Betrieb nehmen. Der Wassermacher lief auch auf Anhieb, aber nach ca. 20 Minuten stellten wir Leck, einen hauchdünnen Wasserstrahl, an einem Druckschlauch fest. Wie ein so feines Nadelloch an diesem Schlauch entstehen konnte, ist uns ein Rätsel. Nun, wir versuchten dass Loch mit einem speziellen Abdichtungsband, dass wir noch in Europa an einer Bootsmesse gekauft haben, abzudichten. Leider gelang es uns damit aber nicht, den Schlauch dicht zu kriegen. Also habe ich beide Wassertanks mit Dockwasser gefüllt. Wir wollten ja sowieso auch in die Rodney Bay auf St. Lucia segeln. Und dort gibt es eine Schenker Vertretung, die uns sicher so einen Schlauch liefern können. Nun waren wir also endlich bereit, abzulegen und eine neue Saison in Angriff zu nehmen, Wassermacher hin oder her. Vor Sandy Island, Carriacou, sind wir an eine Boje für eine Nacht. Die Windverhältnisse waren alles andere als ideal. Mit Ost-Nord-Ost Wind einen Nord-Nord-Ost Kurs zu segeln ist ein Krampf. Harmonie segelt aber gerne hart am Wind! Auch wenns dann aber richtig nass wird…


Vorstag gekürzt



Neues Dingi Cover

Unser Weihnachtsbaum


Ueli am Weihnachtsguetzli backen, Rosinenhöcker


Carols by Candle light: Ein Anlass mit viel Musik am 2. Dezember in Grenada





Beguia

Am 28. Dezember 2018 sind wir in Bequia angekommen. Mit Roger und Ursula hatten wir immer wieder Kontakt und diese waren unmittelbar in unsere Nähe im Süden von St. Vincent in der Blue Lagoon stationiert. Sie wollten am Sonntag zu uns in die Admiralty Bay kommen, da die Wetterverhältnisse dann besser wären. Ich hatte für den Silvesterabend für uns alle einen Tisch im Plantation House Hotel gebucht. Am Sonntag sind dann Ursula und Roger eingetroffen. Was für eine Begrüssung nach so langer Zeit. Silvesterabend gab es ein grosses Buffet mit allerlei Leckereien zu essen. Kurz vor Mitternacht sind wir auf die Harmonie zurück gegangen und haben dann aufs 2019 mit Prosecco angestossen und das Feuerwerk in der Bay genossen. Vier Tage lang waren wir mit unseren Freunden in Bequia unterwegs. Leider mussten wir uns von Ihnen dann wieder verabschieden. Sie werden wieder zurück nach Grenada segeln und die Estrella de Mar wieder aufs Trockene stellen. Zu Hause in der Schweiz gibt es noch Arbeiten für sie. Doch wenn alles gut geht, treffen wir uns im Juni oder Juli wieder in Grenada.


Unsere Freunde von der Estrella de Mar, Ursula und Roger beim Silvesterdiner


Port Elizabeth, Bequia


Turtle Sanctuary in Bequia






St. Vincent

Also segelten wir am Donnerstag, 03. Januar 2019 nach St. Vincent zu Rosi’s Rock Side Cafe in die Keartons Bay. Direkt daneben befindet sich die Wallilabou Bay, welche berühmt ist durch eine Filmszene in Pirates of the Caribbean. Rosi verfügt über einige Bojen und wenn Du bei Ihr zu Abend isst, sind die Bojen gratis. Rosi bewirtet ihre Gäste wirklich sehr gut. Es gibt viel zu essen. Dieses mal waren wir ganz alleine. Keine weiteren Gäste hatten sich angemeldet. 

Am nächsten Tag hatte Rosi für uns einen  Fahrer organisiert, um uns zu den Dark View Falls zu fahren. Red Eye war sein Name. Ein sehr sympatischer Guide, der uns in den Nordwesten der Insel führte. Die Wasserfälle waren nicht so gross, wie wir dass von Dominica kennen, aber trotzdem sehr beeindruckend. Auf der Höhe von Chateaubelair, resp. an der Richmond Beach endet die Strasse. Von hier aus kann man nur noch zu Fuss über einen langen Trail zum La Soufriere Volcano laufen. An der Beach befanden sich Einheimische, die von Hand die einzelnen Steine, Kieselsteine, Sand etc. sammelten und in grosse Haufen schichteten, welche dann von den Lastwagen abgeholt wurden für Bauarbeiten. In den Nebenflüssen, die in das Meer münden, haben die Leute am Strand einige Auffangbecken für sehr kleine Fische, Chi Chi oder Tri Tri genannt, gestaltet. Ab und zu sammeln sich diese Kleinstfische in diesen Becken nahe der Küste und werden dort dann in grossen Mengen gefangen. Diese etwa 2 cm kleinen Fischli werden in einem Topf am Strand zusammen mit Gemüse gekocht. Wir durften davon kosten. Uns schmeckte es sehr gut. Es gäbe noch mehr Sehenswürdigkeiten auf der Insel, doch dafür müssten wir uns das nächste Mal mehr Zeit nehmen. 

Chez Rosi in Kearton Bay





Boatpeople haben für uns ein frisches Bananen-Brot gebacken


Mega Sonnenuntergang in St. Vincent


Ausflug mit Red Eye, unserem Fahrer