Donnerstag, 18. April 2019

USVI-Richtung Süden

Am 25. März haben wir in Soper’s Hole, BVI, ausklariert und sind dann direkt nach St. John in die USVI’s gesegelt.  In der Cruz Bay auf St. John gibt es sehr wenige Ankerplätze, auch verkehren hier einige Fähren in der engen Bucht. Somit haben wir uns um die Ecke in die Caneel Bay an eine Boje angebunden und sind dann mit dem Dinghi in die Cruz Bay gefahren zum einklarieren. Beim Ferry Dock angekommen sind wir zum Customs Office zum einklarieren marschiert. Auf der Treppe zum Büro stand eine Beamtin und wir fragten sie ob wir hier einklarieren können (der Container war nicht angeschrieben). Zur Antwort bekamen wir dann ein ‚You shouldn’t be here'! Unsere Antwort war: wir haben ein Visum. Das einklarieren war dann sehr einfach. Ein Formular ausfüllen, ein Foto von uns machen und einige Fingerabdrücke einscannen, das war alles und wir konnten das Büro wieder verlassen. Ohne Visum oder nur mit einem ESTA Visum darf man nicht mit der eigenen Yacht einreisen. Nach einer Nacht sind wir wieder los nach St. Thomas auf die Westseite der Water Island in die Druif Bay, auch Honeymoon Bay genannt, gesegelt. Schon von weitem konnten wir die Tanagra in der Bucht sichten. Schwarze Yacht, Ketch mit schwarzen Lazybags - nicht übersehbar. Unser Ankerplatz war in unmittelbarer Nähe von ihnen. Michael und Meagan haben uns dann zum Sundowner auf die Tanagra eingeladen. Wir hatten einander sehr viel zu erzählen. Die beiden waren ja auch eine Zeitlang in Grenada stationiert, wo wir sie kennengelernt haben. Zur Zeit arbeiten beide in einem Marine Center in St. Thomas, haben aber vor, wieder in den Süden zu segeln. Am Samstag hatten wir die beiden auf die Harmonie zum Nachtessen eingeladen. Für den Einkauf sind wir mit der Fähre von Water Island in die Crown Bay Marina gefahren, sind dann weiter mit dem Bus in die Hauptstadt Charlotte Amalie. Als wir so durch die Gassen streiften, haben wir das Gladys entdeckt. Dort genossen wir so ein richtiges amerikanisches Frühstück. Im Moe’s Einkaufsladen kauften wir richtig dicke Steaks für den Abend ein. Diese Hauptstadt hat auch seinen Charme mit all den alten Gebäuden. Aber die vielen Juweliershops an jeder Strassenecke und die Verkäufer, die aufdringlich nach Kundschaft werben, sind eher lästig. Am Samstagabend hiess es auch wieder Abschied nehmen von Michael und Meagan, denn am Sonntag war der letzte Tag eines kurzen und eher seltenen Wetterfensters um wieder zurück nach St. Martin zu segeln, respektive zu motoren. Laut den Wetterprognosen wäre für mindestens zwei Wochen kein neues Fenster aufgegangen. Am Sonntagmorgen 31. März starteten wir die Überfahrt nach St. Martin. Montagmorgen - 22 Stunden später - erreichten wir die Marigot Bay. Dort entdeckten wir auch wieder die Romoco am Anker. Was für eine Überraschung für sie, uns wieder zu sehen. Die Woche verging schnell und am 09. Mai verabschiedeten wir uns dann aber definitiv von ihnen. Sie werden in den nächsten Tagen Richtung Europa aufbrechen. Unser Wetterfenster war wieder günstig um weiter in den Süden zu segeln. Wir haben in den letzten drei Jahren alle Inseln im Süden bereits mehrmals angelaufen. Es wird auf unserem Trip Richtung Grenada also nicht viel neues zu berichten geben. Der nächste längere Stop wird Martinique sein, bevor es weiter nach Grenada geht.

Der Strand in der Druif Bay

Die besten Bloody Mary


Amerikanisches Frühstück


Altes Gebäude in St. John


Gastlandflaggen


Ankerplatz in Druif Bay


SY-Tanagra


Michael und Meagan


Überfahrt von St. Thomas nach St. Martin



Freitag, 5. April 2019

BVI's

Am Anfang hatten wir guten Wind für die Überfahrt, dann aber gegen 05.00 Uhr drehte der Wind immer mehr Richtung OSO und wurde auch ziemlich schwach. Somit mussten wir den Rest der Strecke motoren. Zusammen mit dem relativ starken Schwell war es insgesamt keine angenehme Überfahrt. Nun ja, um 10.00 Uhr haben wir vor Spanish Town auf Virgin Gorda an einer Boje festgemacht. Hier haben wir einklariert und auf die Romoco gewartet. Diese sind dann am späten Nachmittag auch zu uns gestossen. Am nächsten Tag sind wir in den Gorda Sound gefahren und haben an der SW-Seite von Prickly Pear Island geankert Wenn ich 'gefahren' schreibe, dann ist es eben so, dass all die vielen Inseln und deren Buchten so nahe beinander liegen, dass es sich kaum lohnt, die Segel zu setzen, oder wenn, dann nur ein Vorsegel zur Unterstützung. Vom Ankerplatz aus sind wir mit dem Dinghi in der grossen Bucht auf Entdeckungs-Tour gegangen und wollten die bekannten Plätze wir Saba Rock, oder die Bitter End Hotelresort und Marina besuchen. Leider wurde alles durch den Hurrikan zerstört und ein Aufbau ist zwar im Gange, aber das kann noch Jahre dauern. Der einzige Ort im Gorda Sound, der noch intakt und in Betrieb ist, ist die Leverick Bay. Hier konnten wir im kleinen Einkaufsladen auch noch etwas einkaufen und der Pain Killer in der Strandbar ist der Hammer. Mittwoch 06. März sind wir zusammen mit der Romoco nach Anegada gesegelt. Auf dem Weg dorthin haben wir uns gegenseitig fotografiert. Selten gibt es Segelaufnahmen von unserer Harmonie. Anegada ist eine flache Insel und bietet nicht allzuviel. Schon der Ankerplatz ist ein Abenteuer, zwischen Korallenbänken und wenig Wassertiefe. Glücklicherweise können wir unseren Kiel hochziehen und so den Tiefgang massiv verringern. An Land haben wir ein Taxi gebucht, um beim Salzsee die Vögel, resp. die Flamingos zu sehen. Leider konnten wir nur ein paar Flamingos durch ein Fernrohr, das auf einem Podest installiert war, beobachten. Mit einem Painkiller als Umtrunk beendeten wir den Aufenthalt nach einer schlaflosen Nacht (hält der Anker oder hält er nicht im schlechten Ankergrund bei viel Schwell und 20 Kn Wind). Danach sind wir in die Trellis Bay am Ostende von Tortola gesegelt. Hier in der Bucht liegen immer noch viele kaputte Schiff am Strand und in den Mangroven. Auch die Restaurants sind nur notdürftig repariert. Das Restaurant auf der mittigen Insel Bellamy Cay ist ein einziger Trümmerhaufen. Nun, wir wollten hier nur mal die Situation abchecken, wie nahe der Flughafen von der Bay entfernt ist. Röbi und Marlene erwarten Gäste auf Ihrem Schiff, die sie hier aufnehmen wollen. 
The Baths, das ist ein Strandabschnitt auf Virgin Gorda, mit riesigen Steinen und Felsblöcken, durch die man hindurch laufen kann, mussten wir wegen zu viel Schwell auslassen. Die Parkranger hatten die rote Fahne gehisst. Also gings weiter in die Bucht auf Cooper Island. Die Bojen sind hier sehr tief gesetzt und mit wenig Wind schwoiten die Schiffe in alle Himmelsrichtungen, was auch dazu führte, dass wir mit einem anderen Schiff in Berührung kamen. Also mussten wir die Bojen dichter nehmen. Kurze Zeit später ist dann dieser Katamaran weitergezogen. Er fürchtete unseren massiven Alu-Bugspriet… Die Bucht lädt zum baden und schnorcheln ein. Sehr schön. Norman Island, The Bight, haben wir auch besucht und die Benures Bay auf der Nordseite haben wir beim hiken entdeckt und sind dann für eine ruhige Nacht am Anker in diese Bay umgesiedelt. Langsam wurden die Essensvorräte knapp und wir beschlossen, am nächsten Tag nach Road Town auf Tortola zu segeln um einzukaufen. Marlene hatte beim Landausflug von einer Kanadierin den Tipp erhalten, frühmorgens los zu segeln, da es beim Cruiseship-Dock nur 7 Tagesbojen gibt, die nichts kosten. Also sind wir um 07.00 Uhr los gesegelt und haben tatsächlich noch zwei freie Bojen erwischt. Mit dem Dinghi in die Marina und dann zu Fuss keine 10 Minuten zum Riteway Supermarket. Auf dem Weg zurück in die Benures Bay machten wir einen Schnorchelstopp bei der Pelican Island. Also sehr viele Fische sieht man hier nicht. Auch die Korallenbänke haben sich vom Hurrikan noch nicht so richtig wieder erholt. Soper’s Hole in Tortola ist auch sehr bekannt für das Restaurant/Bar Pusser’s. Leider ist dort aber ziemlich viel vom Hurrikan zerstört worden und es ist zur Zeit wieder im Aufbau. Nur ein einziges Restaurant war offen. Wir haben mit dem Team Romoco ein Mietauto für einen Tag genommen für eine Inselrundfahrt. Bei der Nanny Cay Marina haben wir einen Zwischenstopp gemacht. Bei uns ist die Aufhängung des Niederholers am Baum gebrochen und wir wollten uns erkundigen, ob es hier jemanden gibt, der uns das reparieren kann. Alles wurde in die Wege geleitet und wir hatten einen Marinaplatz reserviert für später. Dienstag, 19. März sind wir in die Nanny Cay Marina um unser Problem zu fixen. Donnerstag konnten wir bereits wieder die Marina verlassen und sind nach Cooper Island gefahren, wo wir dann Romoco mit Ihren Gästen erwarteten. Am Abend gab es Sauerkraut und Würste auf der Romoco. Am nächsten Tag wieder in Norman Island, The Bight, verbrachten wir bei Speis und Trank einen gemütlichen Abend im Restaurant. Samstag waren wir nochmals in der Benures Bay ankern. Zum Grillabend auf der Romoco haben wir die beiden Schiffe zusammengebunden, damit wir kein Dinghi benutzen mussten. Das war eigentlich unser gemeinsames Abschiedsessen, da wir uns entschieden haben, noch die USVIs zu besuchen. Am Sonntag zum Apero auf der Harmonie mussten wir dann definitiv von unseren neu gewonnenen Freunden Abschied nehmen. Wir hatten eine schöne, interessante und spassige Zeit mit ihnen verbracht. Röbi und Marlene haben sich entschieden, ihr Schiff nach Europa zurück zu segeln. Montagmorgen, 25. März, sind wir dann los Richtung St. John in die Cruz Bay, USVI zum einklarieren. In St. Thomas besuchen wir amerikanische Freunde, die wir in Grenada kenngelernt haben.

Saba Rock, Virgin Gorda zerstört

Bitter End, Virgin Gorda


Leverick Bay, Virgin Gorda


Road Harbour, Tortola


Road Town

Pain Killer Drink mit Marlene und Robin


Segeln nach Anegada



Romoco 


Harmonie 


Anegada





The Baths


Cooper Island


Hiken, Norman Island


Benures Bay, Norman Island




Pelican Island


Soper's Hole, Tortola





Grillendabend auf der Romoco



St. Barth-St. Martin


In Gustavia auf St. Barth waren wir nur drei Tage zu Besuch. Wir haben uns verprovisioniert, Wäsche gewaschen usw. Einen Tag später ist auch die Mariposa mit Trudy und Dölf (Schweizer Paar) eingetroffen. Wir hatten sie schon ein paarmal unterwegs angetroffen. Für den Sundowner waren wir bei Ihnen auf dem Katamaran eingeladen. Wir werden die beiden sicherlich noch öfters antreffen, da sie auch in die BVI’s segeln wollen. Am Sonntag haben wir uns in die Bucht auf der Ile Fourchue verlegt, um von da aus dann nach Sint Maarten zu segeln. In der Bucht an der Boje war es hier viel ruhiger als in Gustavia am Anker. Am Montag sind wir um 10.00 Uhr nach Sint Maarten gesegelt bei hohem Wellengang und achterlichen Winden. Die Distanz zwischen St. Barth und der Simpson Bay auf Sint Marteen misst nur knappe 14 Seemeilen. Unser Ankerplatz in der Simpson Bay war ziemlich rollig. Ungefähr so wie letztes Jahr, als wir die Christmas Winds ausreiten mussten. Auf den ersten Blick konnten wir doch schon einige Neubauten oder Wiederaufrichtungen der beschädigten Gebäude vom Hurrikan sehen. Auch der Yachtclub hatte seine Terrasse wieder vergrössert. Im Island Waterworld konnten wir eine neue Starterbatterie kaufen und diverse Wasserfilter für den Watermaker. Da unser hydraulisches System für den Autopiloten schon seit längerem etwas undicht ist, mussten wir uns einen Dichtungs-Satz besorgen. Herve, ein Raymarine-Techniker, hatte uns diesen von Pointe-à-Pitre aus bei einem lokalen Vertreter auf St. Martin vorbestellt. Es erforderte ein Mietauto, um auf die französische Seite der Insel zu fahren. So leicht haben wir die Werkstatt nicht gefunden; wir mussten uns durchfragen und als wir sie dann schliesslich gefunden haben, war der Laden noch geschlossen. Doch wenn wir schon mal hier waren, haben wir im Auto gewartet, bis der Techniker dann von seiner Mittagspause zurück kam. Mit den Dichtungen und Einkäufen sind wir wieder zurück aufs Schiff. Es wurde vereinbart, dass der Techniker die Dichtungen auswechseln würde, jedoch nur, wenn wir in die Marigot Bay Marina kommen würden. Also haben wir vorerst unser Schiff in die Marigot Bay verlegt zum ankern. Neben unserem Ankerplatz lag noch eine andere Schweizer Yacht, die Romoco. Am Nachmittag haben wir dann Besuch von unseren neuen Nachbarn erhalten. Röbi und Marlene. Wir haben uns sofort angefreundet. Die Chemie passte auf Anhieb. Und ihr Reiseplan beinhaltete auch die BVI’s… 

In Marigot sind immer noch viele Gebäude vom Hurrikan zerstört. Der Aufbau schleppt sich langsam dahin. Doch die Verprovisionierung im Super U mit einem ausreichenden Angebot war zufriedenstellend. Auch konnten wir mit dem Dinghi rüber zum Dock fahren und dann zu Fuss einkaufen gehen. Die Marina ist immer noch nicht ganz aufgebaut. Einige Stege sind immer noch nicht nutzbar und so hat nur eine beschränkte Anzahl Yachten Platz. Wir schafften es aber, einen Platz am Hauptdock zu erhalten für die Arbeiten an der Hydraulik. Der Techniker wollte am Donnerstag dann zu uns aufs Schiff kommen. Hierfür hatten wir den Platz für zwei Nächte gebucht.
Das Team von der Mariposa war inzwischen auch in der Marigot Bay eingetroffen. Wir verabredeten uns mit ihnen und Marlene und Röbi für ein gemeinsames Nachtessen im Yachtclub. Sechs Schweizer an einem Tisch, da gab es viel zu erzählen. Nun stand der Termin für den Techniker an, der eigentlich hätte am Donnerstagnachmittag eintreffen sollen. Nach dem Mittag telefonierte Ueli diesem Techniker, ob er nun komme oder nicht. Resultat: er kommt heute nicht, erst frühestens am Montag. Aber am Montag wollen wir weiter Richtung BVIs! Wir lassen den Kit dann halt in Grenada einbauen.

Schlussendlich sind wir für viel Geld in der Marina verweilt und die Arbeit wurde nicht erledigt. Also verlagerten wir uns wieder zurück ins Ankerfeld. In der Stadt wurden inzwischen Vorbereitungen für den Karneval getroffen. Einen Vorgeschmack hatten wir mit dem Kinderfasnachtsumzug und anschliessendem BBQ Essen. Für die Weiterfahrt in die BVI’s haben wir nochmals eingekauft im Super U. Hier konnten wir in US Dollar bezahlen. Bei Barzahlung galt ein Wechselkurs von 1:1 zum Euro. So hatten wir einen Rabatt von über 10 %. Auch bei der Tankstelle in der Durchfahrt zur Lagune konnten wir sehr günstig Diesel tanken für nur 95 Cents pro Liter. Bei der Tankstelle innerhalb der Marina wollten sie Euro 1.20… Das An- und Ablegemanöver an der Tankstelle gestaltete sich nicht sehr einfach, da wir an diesem Morgen sehr viel Schwell und auch ziemlich Wind hatten und wir nur mit Vollgas rückwärts von der Tankstelle wegfahren konnten. Am Freitagabend um 20.00 Uhr sind wir dann losgesegelt mit Kurs auf die British Virgin Islands. Romoco wollte noch etwas schlafen und dann am Samstag morgen um 04.00 Uhr nachkommen.

Hebebrücke bei Simpson Bay, Sint Maarten

Strand in Grand Case, St. Martin 


Sonnenuntergang in Marigot Bay


Mit Romoco und Mariposa Team beim Café


Mega Jachten in Simpson Bay, Sint Maarten




 Marigot Marina 



Kinder Umzug Fasnacht