Freitag, 29. Juli 2016

28. Juli 2016

Seit wir im Süden von Korsika sind, begleitet uns ein kräftiger Westwind. Das macht beim segeln zwar Spass, aber die Manöver lassen den Adrenalinspiegel immer wieder ansteigen. Und auch an die Nächte am Anker mit Böen bis 30 Knoten müssen wir uns noch gewöhnen. So war es auch letzte Nacht. Nach dem Nachtessen kamen Christoph und seine Partnerin zu uns aufs Boot und wir haben bis spät am Abend Wein getrunken und uns interessante Geschichten aus seinem erfahrungsreichen Leben angehört. Manchmal war es ziemlich ruhig und dann frischte der Wind wieder zu bekannter Stärke auf. Aber der Anker hielt.
Am Morgen hatten wir keine Eile. Wir wollten ja nur über die Grenze nach Italien. Als erstes Ziel hatten wir uns Porto Massimo auf La Maddalena vorgenommen. Da der Wind gleich bleiben sollte, wollten wir an eine Boje. Und gemäss Christoph gibt es Bojen in dieser Bucht.
Die 15 Meilen konnten wir in einem Strich segeln. Wir banden von Beginn an das 2. Reff ins Gross und rollten die Trinquette aus. Das war der richtige Entscheid. Wir machten immer über 8 Knoten und erreichten Porto Massimo in Rekordzeit. Auf halber Strecke haben wir die französische und die korsische Flagge gegen die italienische Flagge getauscht.
Das Bojenfeld fanden wir zwar, aber wir wurden auf den Abend vertröstet. Die Bojen und der grösste Teil der Bucht sind tagsüber für die gutbetuchte Klientel der Restaurants reserviert. Also gingen wir gleich daneben vor Anker und ruhten uns mit baden im Wasser und an der Sonne so richtig aus. Gegen Abend leerte sich der Platz und wir verlegten unser Boot an eine Boje. Aber wie immer wurde auch dieses Manöver zur Herausforderung. Bei diesen Böen ist eine Boje schnell verpasst. Schlussendlich aber waren wir fest angebunden und konnten uns auf ein feines selbstgekochtes Nachtessen freuen. Aber die die kommende Nacht dürfte wiederum durch das Pfeifen des Windes geprägt sein.












27. Juli 2016

Wir haben noch ein zweite Nacht in Bonifacio verbracht. Unsere Nachbarn vom Montag waren Schweizer, die uns am Abend noch zu einem Wein auf ihre Yacht eingeladen hatten, da der Eigner, Christoph,  seinen 77. Geburtstag feierte. Sie haben dann am Dienstag Vormittag ihren Liegeplatz verlassen und sind weiter in Richtung La Maddalena vor Sardinien gesegelt. Ueli hat noch mit ihnen über einen Liegeplatz in einer Bucht an der SO Küste von Korsika diskutiert. Da die anderen sowieso von Maddalena wieder Richtung Ostküste Korsika weiter wollten, könnten wir uns dort vielleicht noch einmal treffen. 
Kurz nach ihrer Abreise sind schon die nächsten Nachbarn eingetroffen. Ein englischer Skipper mit Crew. 
Heute Morgen haben wir mal über das Ablegemanöver mit beiden Liegeplatznachbarn diskutiert. Jeder wollte wissen, wer zuerst los geht. Denn mit einem Nachbarboot auf der Steuerbord-Seite wurde es für jeden von uns extrem eng. Es zeigte sich bald einmal, dass niemand so richtig los wollte und jeder darauf wartete, dass sein Nachbar endlich Platz macht. Schlussendlich entschieden wir uns, das Manöver zu wagen und abzulegen. Alle standen bereit um einzugreifen. Aber das Ablegen klappte perfekt. Sogar die Tankstelle war frei, als wir dort ankamen. Also haben wir auch noch Diesel aufgenommen und haben Bonifacio mit vollen Tanks wieder verlassen.

Kaum draussen konnten wir bereits Segel setzen und Kurs in Richtung der Insel Lavezza anlegen. Wir umrundeten den Südquadranten von Lavezza und halsten, um unseren neuen Kurs nordwärts anzulegen. Dann frischte der Wind immer mehr auf. Also wechselten wir von der Solent auf die Trinquette und später banden wir sogar das 1. Reff ins Gross. Mit über 8 Knoten flogen wir unserem Ziel, der Bucht von Rondinara entgegen. In der kleinen Bucht war bei unserer Ankunft ziemlich viel los. Und mit Böen über 25 Knoten kurvten wir nur kurz  durch das Ankerfeld. Das wird hier nichts für uns. Beim Herausfahren aus der Bucht haben wir unsere Schweizer Nachbarn getroffen und über Funk die Optionen diskutiert. Schlussendlich haben wir dann nur wenig südlicher in einer kleinen Bucht geankert. Der Wind hatte allerdings noch nicht aufgegeben.




Dienstag, 26. Juli 2016

25. Juli 2016

Kurz nach 7 Uhr sind wir wieder los Richtung Bonifacio. Wir hofften darauf, bei einer Ankunft um die Mittagszeit eine grössere Chance auf einen Hafenplatz zu haben. Unterwegs passierten wir noch viele schöne Liegeplätze und Buchten. Immer wieder machten wir auch Genueserwachtürme auf Felsvorsprüngen aus. Als Orientierungshilfe sind sie sehr dienlich.
Nach dem Cap de Feno konnte man endlich den hellen Kalkfelsen und die Häuser der Altstadt auf dem Plateau von Bonifacio erkennen.





Viele Schiffe, Yachten und Touristenboote haben wir beim Ein- und Ausfahren beobachtet, da die Einfahrt aus NW nur schwer auszumachen war. 
Beim Einlaufen in den Hafen wurden mal wieder unsere Nerven strapaziert. Eigentlich wollte wir vorsorglich noch Diesel tanken. Aber die Tankstelle war besetzt und ein halbes Dutzend Boote war in der engen Hafenstrasse bereits am warten. Hier ist ein Wenden - zumal mit 15kn Wind - fast unmöglich. Die zahlreichen ein- und auslaufendend Fähren und Ausflugsboote erhöhten den Adrenalinspiegel zusätzlich. Über Funk habe ich bei der Capitanerie nach einem Platz gefragt. Die haben uns in die Marina am Ende des Kanals gerufen. Dort wurden wir von einem Dinghi erwartet und zu unserem Platz geführt. Die Wasserstrasse zu unserem Platz war so eng, dass er uns mit seinem Dinghi unterstützen musste. Nachdem die Harmonie rückwärts eingeparkt war, mussten wir noch unser Dinghi mit dem Grossfall seitlich aufs Deck hieven, sonst hätten wir unser Schiff übers Heck nicht verlassen können.
Wider Erwarten hatten wir also sofort einen Platz erhalten.








Und nun begann Hafenkino um uns herum. Im Minutentakt werden Yachten in schmale Anlegeplätze gequetscht und gedrückt. Zusammen mit den anwesenden Crews an unserem Ponton versuchten wir über längere Zeit, mit Fendern unsere Yachten vor Schäden zu schützen. War das eine Hektik und ein Gebrüll…

Selbst bei den ganz grossen Superyachten gings nicht besser zu und her. Auf dem Foto sieht man eine 50m Yacht, welche in ihrer Lage auch noch den Kanal während einer halben Stunde blockierte. Schlussendlich musste sie aufgeben und einen anderen Platz ansteuern. Viele Zuschauer haben dieses Spektakel beobachtet und z.T. auch spöttisch kommentiert.




23. JULI 2016

Am Samstagmorgen um 01.00 Uhr ist Ueli plötzlich erwacht, da der Windgenerator sich eingeschaltet hatte. Dass heisst, es kommt Wind auf. Er ist aufgestanden um schnell nachzusehen, ob alles noch in Ordnung ist. Hält der Anker und wie stehen die Nachbarschiffe?
Nach dem Ruf nach „Muus" - das bin ich -, wusste ich, dass es vermutlich ein Problem gab. Ja, unser Nachbar hatte auf 10m Wassertiefe zuwenig Kette rausgelassen und wir sind ihm bedrohlich nahe gekommen. Wir haben ihn mit dem Lichtstrahl unserer Taschenlampe geweckt. Beide kamen sofort an Deck und wir fragten sie, wie viel Kette sie gesteckt haben. Es waren nur 20m. Trotzdem hielt ihr Anker, blockierte aber unseren Schwoikreis. Die Verständigung war nicht besonders gut mit dem Wind um die Ohren. Also mussten wir etwas unternehmen. Wir haben unseren Motor gestartet, nahmen den Anker hoch und entschieden uns, näher ans Land zu fahren um eine neue Ankerstelle zu finden. In dieser Dunkelheit war das gar nicht einfach. Zwischen zwei Markierungsbojen ankerten wir noch einmal. Nach diesem Schreck war es erst mal vorbei mit schlafen. Wir mussten zuerst sicher sein, dass der Anker auch bei 20kn Wind hält. Was er dann auch wirklich tat. Nicht besonders ausgeruht von der letzten Nacht, sind wir um 09.00 Uhr dann wieder weg von der Bucht `Sagone` in Richtung Ajaccio. 
Gemäss aktuellem Grib-File war zwar etwas Wind angesagt. Aber nicht so, dass wir bereits von Anfang an ein Reff eingebunden hätten. Innert einer halben Stunde frischte der Wind aber auf fast 30kn auf und wir flogen mit gegen 9kn im 2. Reff und der um 1/3 reduzierten Trinquette Richtung SSW. Ich habe mich immer noch nicht ganz an die Krängung gewöhnt, die unsere Harmonie hart am Wind so schnell macht.

Wir hielten diesen Kurs so lange bis wir mit einer Wende direkten Kurs auf Ajaccio anlegen konnten. Der Wind liess nicht nach. Auch als wir vor Ajaccio die Segel einrollten und in die Bucht von Ajaccio einliefen, blies immer noch eine stolze Brise so um die 25kn. Beide Marinas wimmelten uns ab, so wie sie das auch mit all den anderen wartenden Yachten machten. Nach einer halben Stunde rumkurven, entschieden wir uns für die Anse de Stagnola, eine Ankerbucht im südlichen Teil des Golfe d’Ajaccio. 


24. JULI 2016

Nach einer einigermassen ruhigen Nacht machten wir uns relativ früh wieder auf Richtung Bonifacio. Anfänglich hatten wir überhaupt keinen Wind. Später kam dann der angekündigte Westwind, aber nur schwach. Mit weit geöffneten Segeln machten wir nur knapp 5 Knoten. Um die Mittagszeit herum entschieden wir uns, einen weiteren Zwischenhalt vor Bonifacio einzulegen. Die Ankerbucht Campomoro bot sich an, da die meisten Buchten weiter südlich alle offen gegen  Wind und Schwell aus westlicher und südwestlicher Richtung sind.
Die Bucht war bei unserer Ankunft bereits ziemlich voll, da sich viele Boote vor einer aufziehenden Gewitterfront in Sicherheit bringen wollten. Während unserem Ankermanöver trafen uns die ersten heftigen Böen, was dann auch prompt dazu führte, dass wir den Anker nicht punktgenau setzen konnten und ihn wieder aufziehen mussten. Schlussendlich fanden wir dann im südöstlichen Teil der Bucht doch noch einen guten Platz. Dass Gewitter konnte uns jedenfalls nichts mehr anhaben. Und der Regen hat unsere Harmonie auch wieder etwas vom Salz befreit.



Freitag, 22. Juli 2016

Freitag, 22. Juli 2016

Da für die kommende Nacht 20Kn Wind aus Ost angesagt ist, haben wir uns in die Bucht von Sagone verzogen. Hier rechnen wir mit gutem Ankergrund und halbwegs vernünftigem Schutz. Der wunderschöne Sandstrand ist immer noch fast menschenleer. Wo sind den nur all die Touristen geblieben?






Donnerstag, 21. Juli 2016

Am nächsten Morgen sind wir bereits um 07.15 Uhr los Richtung Golfe de Girolata. Das Naturschutz-Gebiet von Scandola ist ein Muss auf einem Korsika-Segeltrip. Die Strecke machten wir unter Motor. Der Wind war mittlerweile komplett eingeschlafen. Warum die Felsen von Scandola so berühmt sind, zeigen die folgenden Fotos. 
Die Nacht verbrachten wir im Port Girolata an Bojen. Erstaunlicherweise haben wir bis jetzt noch nichts von den angekündigten völlig überfüllten Anker- und Bojenfeldern gesehen. Wir hätten überall noch etwas gefunden.










Montag, 18. Juli 2016

Für den Nachtschlag nach Korsika haben wir uns gut vorbereitet. Der Plan für die Nachtwache war erstellt. Wir wollten uns alle drei Stunden abwechseln. Das Nachtessen haben wir bereits um 17 Uhr eingenommen. Dann wurde alles verstaut, das herumfliegen könnte. Der angesagte Wind wird uns einen Kurs ziemlich hart am Wind aufzwingen. Um 17.30 Uhr sind wir unter Motor aus der Bucht von Ile St-Honorat gefahren. Kurz danach haben wir Volltuch gesetzt. Mit über 100m2 Segel fliegt die Harmonie hart am Wind Richtung Korsika. Gegen 21 Uhr erreichte der Wind langsam die 20Kn-Grenze. Deshalb banden wir das 1. Reff ein und wechselten von der Solent auf die Trinquette. Mit 35m2 weniger Tuch machten wir immer noch über 8 Knoten und die Schräglage blieb für mich beeindruckend. Immer wieder trafen seitliche Wellen das Schiff so, dass wir im Cockpit geduscht wurden.
Als es eindunkelte, holte ich mir eine Jacke aus dem Salon. Das Anziehen erforderte akrobatische Übungen. Durch die Seitenfenster konnte ich nur noch Wasser sehen in dieser Schräglage.

Dann etwa um 21.30 Uhr löste der Autopilot Alarm aus und gab seinen Dienst auf. Wir gönnten ihm eine halbe Stunde Erholungszeit bevor wir ihn wieder einschalteten. Dann arbeitete er wieder 5 Minuten lang um dann gleich wieder den Dienst zu quittieren. Dann sind auch noch alle Instrumente ausgefallen: keine Windanzeige, keine Tiefenmessung, keine Geschwindigkeit. Alle Versuche, das Problem zu beheben, scheiterten. Und wir hatten immer noch über 65 Seemeilen vor uns.
Wir entschieden uns, die Schicht auf eine Stunde zu reduzieren. Eine mühsame und lange Nacht lag vor uns. Immerhin begleitete uns der sehr helle Mond fast die ganze Nacht über. Um etwa 03.30 Uhr gab dann der Wind etwas ab und wir mussten den Motor zur Unterstützung einschalten. Die Segel blieben noch gesetzt. Erst etwa um 07.30 Uhr nahmen wir die Segel runter. Der schwache Wind stand uns mittlerweile exakt auf der Nase. 
Gegen 10.00 Uhr sind wir dann endlich in Calvi, im NW von Korsika eingetroffen. Vorerst haben wir die Harmonie an einer Boje ausserhalb des Hafens festgemacht und wollten danach eine Runde gut schlafen. Doch da war ja noch das Problem mit den Instrumenten und dem Autopiloten. Diese Sorgen werden wir nicht einfach los. Also setzten wir unser Dinghi ins Wasser und fuhren in den Hafen um dort einen Elektriker zu suchen.
Ich wartete an der Hafenmole bis Ueli mit einer Telefonnummer auf einem Zettel wieder zurück kam. Der Anruf bei der Werft versprach eine Lösung am nächsten Morgen. Aber wir mussten in Calvi in der Marina einen Hafenplatz ergattern. Am Funk hatten wir bereits mitgehört, wie einige Yachten erfolglos versucht hatten, in die Marina rein zu kommen. Also fuhren wir mit dem Dinghi noch einmal in die Marina und suchten die Capitanerie auf, um einen Platz für den Folgetag zu reservieren. Sie machen in Calvi aber keine Reservierungen. Man kann ab 09.00 Uhr auf Kanal 9 höflich anfragen. Das haben wir am nächsten Morgen auch getan, wurden aber vertröstet. Wir sollen uns um 11.00 Uhr noch einmal melden. 
Dank unserem Hubkiel und dem dadurch geringen Tiefgang sowie etwas Nachhilfe (!) haben wir dann doch relativ rasch einen Platz im Fischereihafen bekommen.
Jetzt also rasch die Werft anrufen und den Elektriker kommen lassen. Der kam auch umgehend, aber es stellte sich heraus, dass er Mechaniker und nicht Elektriker war. Dennoch hat er - allerdings eher zufällig - einen Wackelkontakt an einer Kabelverbindung am Rechner des Autopiloten gefunden. Und siehe da, die Instrumenten waren wieder da. 
Dummerweise hatte er aber die Lötstellen am Hauptschalter für den Autopiloten bereits gelöst. Mit den ihm zur Verfügung stehenden Utensilien war er aber nicht mehr in der Lage, diese Verbindungen wieder zur verlöten. Ein weiterer Anruf an die Werft wurde nötig. Um 18.00 Uhr erschien dann doch noch ein richtiger Elektriker, der uns die Lötstellen wenigstens provisorisch wieder machen konnte. Wir waren beide sichtlich erleichtert, als alles wieder richtig funktionierte. Dieser Vorfall hat unsere  Nerven und unseren Geldbeutel ziemlich beansprucht. Am Abend haben wir uns dann aber bei einem feinen Fisch endgültig beruhigt.

Mittwoch sind wir bereits frühmorgens aus dem Hafen gefahren und haben in der Bucht westlich der Marina geankert. Wir wollten diesen Tag zum relaxen und planen verbringen.






Dienstag, 19. Juli 2016

5. Reisetag

Die fürchterliche Nachricht über das Attentat in Nizza hat uns zu denken gegeben. Wir sind nicht sicher ob wir wirklich nach Nizza segeln wollen oder nicht. Schlussendlich sind wir zu den Iles de Lérins gesegelt . Die Ile Ste-Marguerite und die Ile St-Honorat sind Cannes vorgelagert.  Zwischen den beiden Inseln sind wir vor Anker gegangen. Diese Bucht wird von Ausflugsbooten aus Cannes genutzt. Dieser Ankerplatz ist im Sommer äussert beliebt.
Ueli hat am Abend für Sonntag einen feinen Zopf zum Frühstück gebacken. 
Nach dem Sonntags-Frühstück sind wir an Land zur Insel St-Honorat gegangen. Auf der Insel befindet sich ein Kloster. Im 7. Jahrhundert lebten hier 4000 Mönche. 1788 wurde das Kloster geschlossen. 1859 zogen wieder Mönche ein. So leben heute also wieder Mönche auf der Insel, und es gibt zahlreiche Schilder, die um angemessene Kleidung und entsprechendes Verhalten bitten.
Jetzt kommen wieder viele Ausflügler in die Bucht. Tagsüber wimmelt es hier von Booten.
Beim schwimmen ist auch hier Vorsicht geboten, da die lästigen Quallen auch hier in grosser Zahl anzutreffen sind!
Heute Abend geht es mit einem Nachtschlag Richtung Korsika.








4. Reisetag

Der Mistral hat sich beruhigt und wir sind nach Rade d’Agay gesegelt. In dieser Bucht übernachteten wir an einer Boje. Ueli ist nach dem Nachtessen nochmals schwimmen gegangen. Plötzlich machte er hastige Schwimmbewegungen und kehrte sofort zur Harmonie zurück.
Eine Feuerqualle hat ihn am Arm erwischt. 4 Tentakelabdrücke konnte man erkennen, welche sehr schmerzten. Mit Essig haben wir den Unterarm abgewaschen und mit Arnikasalbe die Wunde versorgt.  Der Schmerz war noch bis zur Nachtruhe merkbar. Mit schaukelnden Schiffsbewegungen sind wir dann trotzdem gut eingeschlafen.






Montag, 11. Juli 2016

3. Reisetag 11.07.2016

Um 08.00 Uhr fühlte ich mich wie im Herbst. Das ganze Schiff war nass und Nebel hing über der Insel. Also starteten wir bei trüber Sicht unter Motor los. Es war mal wieder windstill! Zwei Stunden später war es wieder sonnig und heiss. Wir spielten mit den Segeln und haben mal die Solent gehisst, das Grosssegel gesetzt, dann wieder die Solent eingerollt, das Grosssegel ist geblieben, aber eher zur Motorunterstützung als für den Wind. Wir planen im Golfe de St.-Tropez zu ankern und dort allenfalls für zwei Tage den angesagten Mistral abzuwettern. Auf dem Weg dorthin passierten wir Cavalaire-sur Mer mit einem 6 km langen Sandstrand.
Die Baie de Pampelonne ist anscheinend ein Platz für die Reichen und Schönen. Gewaltige Motoryachten glänzten in dieser Bucht vor Anker. Immer wieder begegneten uns kleinere und grössere Motoryachten in voller Fahrt. Die so entstehenden Wellen liessen unsere Harmonie mächtig schaukeln und unsere Segel heftig schlagen. Im Golfe de St.-Tropez dann endlich konnten wir den Motor abstellen und unter Volltuch segeln. Bei etwas über 15kn Wind machten wir bis zu 7.8 kn Fahrt. Ein kurzes aber herrliches Vergnügen. Unseren Ankerplatz haben wir vor dem Wohnviertel „La Bouillabaisse“ westlich der Hafeneinfahrt von St.-Tropez gefunden. Wegen des regen Bootsverkehrs entsteht hier ein leichter Schwell. Wir bleiben aber für die Nacht hier. Gegen Abend haben wir die Ansteuerung und das Einlaufen grosser Yachten beobachtet. Geld scheint immer noch im Überfluss vorhanden zu sein, was man über den Geschmack nicht sagen kann…

Dienstag morgen nach dem Frühstück waren wir uns doch nicht sicher, ob wir wirklich hier den Mistral abwettern sollten. So ganz geschützt sind wir hier doch nicht und so entschieden wir uns, in Port Grimaud einen Liegeplatz zu suchen. Wir hatten Glück und fanden in der hintersten Ecke einen guten Platz. Wir waren froh darüber, diesen Entscheid getroffen zu haben. Denn bald zeigte uns der Mistral, wer hier Herr im Haus ist. Der Liegeplatz in der Marina hat den Vorteil, dass wir mobil mit unseren Velos unterwegs sein können um Einkäufe zu tätigen oder auch nur schnell ein Bier im Nachbarhafen Port Cogolin trinken können.