Samstag, 16. Februar 2019

Guadeloupe-Montserrat-Nevis-St. Kitts-St. Barth

Die Iles des Saintes sind immer wieder einen Besuch wert. Im Städtchen Bourg gibt es viele gute Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Wir waren im Dezember 2017 letztmals auf den Iles des Saintes gewesen. Damals hatte es nicht so viele Touristen wie jetzt um diese Jahreszeit. Viele Fähren sind vollgepackt mit Tagestouristen von Guadeloupe und Marie Galante angekommen. Auch eine Boje zu erwischen war hier Glücksache. Wir konnten aber Harmonie wieder an unserem Stammplatz beim Pain du Sucre an eine Boje anbinden. Das Wetter hatte sich mittlerweile verschlechtert. Täglich hatten wir Regengüsse. Auch am letzten Tag, an dem wir nach Guadeloupe in die Marina Bas du Fort gesegelt waren, wurden wir von Squalls eingeholt. Der Marinabesuch war im Voraus geplant, da wir mit „unserem“ Elektroniker Herve, der früher in der Grenada Marine gearbeitet hatte und nun neu in Guadeloupe sein Geschäft hat, verabredet waren. Er musste noch den Kompass für unseren Autopiloten umdisponieren. Herve ist Ende Dezember 2018 mit seinem Schiff nach Guadeloupe gesegelt ohne Motor und unterwegs ist ihm durch Wassereinbruch auch noch die ganze Elektronik ausgestiegen. Mit einem kleinen Aussenborder am Heck konnte er in die Marina fahren. Herve hatte einen neuen Platz für sein Schiff gemietet, der näher an seinem Arbeitsplatz ist und somit wurden wir von ihm angefragt, ob wir ihm helfen könnten, mit unserem Dinghi das Schiff um zu platzieren. Mit seinem Aussenborder von 5 PS und unseren 15 PS haben wir das Schiff - ohne Schäden zu verursachen - in den neuen Platz gezogen und geschoben. 
Mit einem gemeinsamen Nachtessen haben wir uns von Herve verabschiedet und sind dann am Donnerstag wieder zurück zu den Iles des Saintes gesegelt. Die ganzen 23 Seemeilen wurden wir rundum von Regenwolken begleitet. Immer wieder regnete es. Der Wind hatte etwas nachgelassen und die Regenwolken sind stationär geblieben. Diesmal erwischten wir eine Boje vor der Ile Cabrit. Eine Nacht haben wir dort verbracht und sind am Freitagmorgen, 01. Februar nach Deshaies im NW von Guadeloupe gesegelt, nein eigentlich alles unter Motor, denn der Wind machte jetzt wirklich schlapp. Doch siehe da: kaum sind wir in die Bucht zum Ankern eingefahren, hatten wir sage und schreibe 22 Knoten Wind für das Ankermanöver. Beim ersten Versuch hielt der Anker nicht, also musste ich nochmals den Anker hochnehmen. Die Ankerkette hatte sich um den Anker gewickelt, daher konnte der Anker nicht greifen und Ueli musste mit Manneskraft den Anker wieder befreien.  Beim zweiten Versuch klappte es und wir waren fest. Zwei Stunden später neue Wetter Situation: kein Wind!
Nach zwei Tagen in Deshaies mit einem feinen Mittagessen an Land und einen Besuch im Botanischen Garten verabschiedeten wir uns von Guadeloupe und motor-segelten nach Montserrat. Leider wieder mit nur sehr wenig Wind.
In Montserrat waren wir letztes Jahr nur für eine Nacht am Anker. Also kein Landgang. Diesmal wollten wir mehr über Montserrat erfahren und sind mit einem Taxidriver auf Tour. Montserrat ist ein Überseegebiet des Vereinigten Königreichs von England. Wir besuchten das Volcano Observatory und haben uns den Film angesehen über die Eruptionen und die Zerstörung der damaligen Hauptstadt Plymouth in den Jahren 1995 bis 1997. Die letzte Eruption war am 03. Januar 2009. Der südliche Teil der Insel wie auch Plymouth ist Sperrgebiet und wir konnten nur von weitem das Ausmass der Zerstörung sehen. Wir konnten aber ein Hotel besuchen, das in Lava und mittlerweile in Grüngewächs gebettet war. Ob es jemals wieder zu einer grossen Eruption kommen wird, weiss man nicht so genau. Der Berg schläft nicht! Mit einem Rosé und einem schönen Sonnenuntergang rundeten wir den Tag ab.
Am Mittwoch, 06. Februar, frühmorgens sind wir nach Nevis gefahren. Wieder kein Wind!! Langweilige 33 Meilen nach Nevis zum ein- und gleich wieder ausklarieren und dann in St. Kitts (Nachbarinsel) in die White House Bay zum ankern. Beim Apero auf der Harmonie hatte ich einen fliegenden Manta Rochen gesehen. Ueli wollte mir das nicht glauben als ich ihm dies mitteilte, doch dann konnte er sich auch davon überzeugen, dass wir hier fliegende Manta Rochen um unser Schiff herum hatten. In der Dunkelheit konnten wir noch das Plätschern hören. Warum die Mantas springen weiss man nicht genau. Es wird vermutet, dass es entweder eine Putzfunktion hat oder um Garnelen aufzuschrecken!
Nach einer sehr ruhigen Nacht und einer spiegelglatten See motorten wir um 06.30 Uhr los Richtung St. Barth. In der Passage zwischen Statia und St. Kitts kam dann doch noch ein bisschen Wind auf. Und so segelten wir mit einer langsamen Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten bis vor Gustavia auf St. Barth. Um 15.15 Uhr waren wir dann endlich am Anker in Gustavia.


Bancomat in Ile des Saintes, Bourg. Er funktioniert bestens!

Bourg

Unser Bojenplatz beim Pain du Sucre

Sonnenuntergang vom Pain du Sucre


Deshaies




Botanischer Garten in Deshaies








Taxitour in Montserrat

Unser Taxifahrer


Der Vulkan auf Montserrat




Nur von weitem ist die versunkene Stadt Plymouth zu sehen


Apero am letzten Tag in Montserrat


Gustavia, St. Barth mit Ihren Mega Yachten, diese heisst Skyfall


Letzte Übernachtung in Ile Fourchue, St. Barth