Der nächste Stopp war in der Grande Anse d’Arlet auf Martinique. Hier waren wir schon öfters vor Anker. Jörg von der Courante wurde an diesem Tag 66. Das musste gefeiert werden. Mit einem Prosecco-Apero auf der Harmonie und einem anschliessenden Abendessen an Land im Restaurant l’Escale genossen wir alle diesen speziellen Abend.
Dominica war unser nächstes Ziel. Doch vorerst mussten wir zum ausklarieren nach St. Pierre motoren, immer noch zuwenig Wind zum segeln. Eigentlich wollten wir alle noch einen Ausflug in St. Pierre machen, aber der Ankerplatz war sehr unruhig, selbst die Befestigung vom Dinghi am Steg war ein Balance-Akt. Wir entschieden uns, den Ausflug auf dem Rückweg nachzuholen, bei hoffentlich besseren Wetterbedingungen.
Mit kaum Wind motor-segelten wir weiter nach Roseau, Dominica. Es fühlte sich an wie eine Kutschenfahrt bis zum Ziel. In Roseau angekommen, hat uns Marcus empfangen und uns an eine seiner betreuten Boje festgemacht. Beim Rundumblick stellten wir fest, dass die Aufräumarbeiten und Wiederherstellungen der Gebäude nach wie vor nur schleppend voran gekommen sind. Immerhin stehen wir jetzt im Jahr drei nach dem Hurrikan Maria. Dinghidocks gibts immer noch nicht. Also haben wir den Bootstaxidienst von Marcus in Anspruch genommen. Dominica bezeichnet sich selber als Naturparadies und dem stimmen wir vollumfänglich zu. Daher haben wir uns entschieden, nochmals eine Tour im Nationalpark Morne Trois Pitons zu machen. Mit einem Guide fuhren wir zu einem der schönsten Wasserfälle auf Dominica, den Middleham Falls. Auf einem grossen Parkplatz angekommen, packten wir unseren Rucksack, dann ging es hinein in den Dschungel. Eine gute Stunde dauerte der Weg, bergauf, bergab, bis wir den Blick frei hatten auf den ca. 70 Meter hohen Wasserfall. Durchgeschwitzt freuten wir uns, für ein kurzes Bad ins kalte und glasklare Wasser zu springen. Erfrischt machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Parkplatz und freuten uns auf ein feines Mittagessen in einem lokalen Restaurant mit Terrasse und Ausblick auf die Trafalgar Falls. Der nächste Stopp war die Ti Tou Schlucht. Hier geht man schwimmend durch die schmale und enge Schlucht hinein ca. 90 Meter bis zum Wasserfall. Hier war auch ein Drehort für den Film ‚Fluch der Karibik’. Ueli und Jörg wagten sich hinein in das Vergnügen, nur Inge und ich hatten keine Lust, uns durch den Fleischberg aus Kreuzfahrtschiff-Passagieren zu kämpfen. Die heissen Quellen, die wir danach besuchten, waren nicht so interessant. Der Boiling Lake wäre viel attraktiver gewesen, doch der liegt auf 800 Meter ü.M. und die ganztägige Trekkingtour ist nur was für geübte Wanderer. Ueli hat diese Tour vor zwei Jahren gemacht. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Marcus und sind nach Portsmouth getuckert (kein Wind und spiegelglatte See). Dort machten Ueli und Inge einen Reitausflug und Jörg und ich blieben auf unseren Schiffen. Ich bin leider kein Pferdenarr und bevorzugte einen Lesetag auf dem Boot. Hier in Portsmouth trennten sich unsere Wege von der Courante, da diese ein elektrisches Problem bekamen, das sie nur in Martinique lösen konnten. Wir segelten weiter zu den Iles des Saintes. Kaum angekommen, ist Ueli krank geworden. Mit hohem Fieber und Schüttelfrost lag er im Bett und wir wussten nicht genau, ob es das Dengue Fieber war oder sonst eine Infektion. Zusätzlich kamen noch massive Magen-Darm Probleme. Er konnte weder die Mahlzeiten noch die Flüssigkeiten behalten. Viel Bettruhe war angesagt, bis er wieder zu Kräften kam. Das Fieber war nach zwei Tagen weg, aber die Schlappheit und Appetitlosigkeit hielten über eine Woche an. Danach war er wieder einigermassen fit genug, um weiter zu segeln.