Freitag, 5. Januar 2018

Guadeloupe-Antigua Dezember 2017

Am Dienstagmorgen sind wir sehr früh um 04.30 Uhr aufgestanden, um Nora nach Pointe à Pitre zu fahren, da sie wieder zurück in die Staaten musste. Die Fahrt zum Flughafen war anstrengend für Ueli, da das Licht am Auto schlecht eingestellt war und es um diese Zeit keine Strassenbeleuchtung gab. Dazu kamen noch einige Regengüsse, die die Sicht zusätzlich verschlechterten. Nach einer Stunde Autofahrt sind wir am Flughafen angekommen und Michael musste sich von seiner Freundin verabschieden. Auf dem Rückweg zur Marina Rivière Sens sind wir noch für einen Café mit Croissant in die Marina Bas-du-Fort gefahren. Im Dreyland (Einkaufszentrum) haben wir uns noch für die kommenden Festtage verprovisioniert. Mittwoch motorten wir nach Pigeon Island. Hier ankerten wir für zwei Tage. Wir wollten von hier aus direkt nach Antigua segeln. Die Wettervorhersage sagte wenig Regen und gute Windverhältnisse voraus. Seit wir in Guadeloupe angekommen sind, hat es fast täglich geregnet.
Freitag um 06.15 Uhr - bei Tagesanbruch - motorten wir nordwärts Richtung Deshaies. Viele Segler ankern in Deshaies, um von da aus nach Antigua rüber zu segeln. Der Ankergrund ist in dieser Bucht aber nicht sehr gut und es wird auch sehr schnell tief. Wir hatten im Frühling 2017 auch erst nach mehreren Versuchen den Anker setzen können. Trotzdem ist die Bucht in Deshaies immer voll mit Segelschiffen.
Wir setzten das Grossegel ins 2. Reff und die Solent. Anfangs hatten wir drehende Winde und nur 3 kn Wind. Doch als wir dann in den Kanal zwischen Guadeloupe und Antigua kamen, mussten wir sofort die Solent einrollen und unser neue Fock, die Trinquette setzen. Mit Wind bis über 25 Kn und hohem Wellengang war unsere Harmonie mit über 8 Knoten Fahrt in ihrem Element. Zwar wurden wir immer wieder durch Spritzwasser vom Wellengang nass, dennoch genossen wir diese Überfahrt in vollen Zügen. Um 14.00 Uhr setzten wir den Anker in Falmouth Harbour.
Die Festtage in Antigua zu verbringen, war eine gute Entscheidung. Hier regnete es sehr wenig. Die paar Minuten Regen die wir hatten, reichten kaum, um die Harmonie vom Salz zu befreien. Dafür hatten wir Wind, jeden Tag dauernd zwischen 15-20 Knoten. Am Heiligabend sind wir in das Italienisches Restaurant Cambuso dinieren gegangen. Sehr nettes Lokal mit Aussenterrasse und einer  wunderschönen Aussicht auf Falmouth Harbour, wo hunderte Schiffe ankerten. Die Lichter und Weihnachtsbeleuchtungen an den verschiedenen Segelschiffen und Megajachten erleuchteten die grosse Bucht märchenhaft. Am Weihnachtstag hatten wir traditionell unser Fondue Chinoise auf der Harmonie. Dieser besondere 25.12. erinnerte uns an die Ankunft in Martinique nach der anstrengenden Atlantik-Überquerung vor einem Jahr (2016). Um so mehr konnten wir den Weihnachtsabend in vollen Zügen geniessen.
Mit einem lokalen Bus sind wir in die Hauptstadt von Antigua, St. John’s gefahren. Schon von weitem konnte man die riesigen Kreuzfahrtschiffe erkennen. Zur Zeit waren drei Schiffe vor Ort, doch manchmal sind es noch mehr. Auch bei uns vor Falmouth Harbour stationierten sich die Riesendinger. Die Queen Mary 2 war hier, ebenfalls das immer wiederkehrende Club Med 2 Schiff, das allerdings wie ein Zwerg im Vergleich zu den anderen Schiffen aussah. St. John’s ist hauptsächlich auf den Tourismus der Kreuzfahrtschiffe ausgerichtet. Man findet viele teure Shop’s rund um das Hafenareal. Im Zentrum gab es auch nur Kleidershops für die Touris. Um Lebensmitteleinkäufe zu tätigen, mussten wir ausserhalb vom Zentrum in ein Einkaufszentrum gehen. Antigua ist kein billiger Ort. Die Preise hier sind oftmals höher als in der Schweiz. Nach Weihnachten machten sich immer mehr Megajachten auf und davon. Möglicherweise nach St. Barth für die grandiose Silvesterparty der Superreichen. Waren vor Weihnachten noch ca. 20 Segeljachten mit rotem Ankerlicht (mindestens 35 Meter Masthöhe) hier, so waren es am Silvestertag nur noch gerade drei… 
Wir feierten den Silvester mit einem feinen Essen im Falmouth Harbour, danach sind wir auf die Valiant und haben mit Prosecco auf das neue Jahr angestossen. Kurz nach Mitternacht wurde der Himmel mit dem grossen Feuerwerk von Nelson’s Dockyard und einem weiteren an der Pigeon Beach in Falmouth Harbour erleuchtet. 
Am Neujahrstag starteten wir in unser zweites Jahr in der Karibik. Wohin unsere Reise geht, ist noch alles offen. Vorerst umrunden wir Antigua, bevor es weitergeht Richtung Barbuda….

Sonnenuntergang in Pigeon Island, Guadeloupe

Valiant ist klein gegenüber diese Motorjacht

Wanderung auf Betty's Hope, English Harbour, Antigua



Weihnachtsbaum auf Harmonie mit selbstgebackenen Rosinenhöckli von Ueli

Unser Fondue Chinoise am Weihnachtstag

Queen Mary 2

St, John's Harbour