Am 17. Februar sind wir zusammen mit der Courante wieder los gesegelt nach Guadeloupe und vor der Marina Rivière Sens setzten wir den Anker. Von hier aus mieteten wir ein Auto, um wieder einen grossen Einkauf zu tätigen. Der Plan war, ziemlich zügig nach Antigua zu segeln, der Wind war günstig. Der nächste Ankerplatz war bei Pigeon Island. Wie es so ist, hatten wir wieder über 20 Knoten Wind für das Ankermanöver. Doch schon beim ersten Mal hielt unser Anker. Die Courante war nicht weit von uns entfernt, als dann auch noch ein Franzose kam und mit sehr wenig Kette zu nahe an die Courante ankerte. In der Nacht frischte der Wind nochmals auf und der Franzose kam ins driften. Inge versuchte, uns zu warnen, da das französische Boot in unsere Richtung zu driften drohte. Doch wir hatten einen sehr guten Schlaf und haben nichts mitbekommen. Am nächsten Morgen war der Franzose an einem anderen Ankerplatz. Also gings weiter nach Deshaies zum auszuklarieren und dann los nach Antigua.
Freitagmorgen, am 21. Februar früh um 05.30 Uhr war Tagwach. Wir bereiteten uns vor für die Passage, Reffleinen bereit für das erste Reff. Alle Geräte kontrollieren, Kiel Kontrolle ob wirklich ganz unten, sonst geht das nicht mit segeln bei viel Wind. Wir waren aber nicht die einzigen, die sich für die Passage vorbereiteten. Vor unserer Abfahrt waren bereits schon 5 Schiffe los gesegelt. Um 06.30 Uhr waren wir auch klar um aufzubrechen. Ausserhalb der Bucht setzten wir die Segel, mussten aber noch ein kurzes Stück motoren, um aus dem Lee von Guadeloupe zu kommen. Aber dann gings los mit Nord Ost Wind von über 20 Knoten und grober See. Da war unsere Harmonie in ihrem Element. Wir hatten eine Durchschnitts-Geschwindigkeit von 7,5 Knoten über die 40 Seemeilen. Nach drei Vierteln der Strecke hatten wir alle 5 Schiffe vor uns überholt. Solch eine super Überfahrt hatten wir schon lange nicht mehr gehabt. Nach genau 5.5 Stunden setzten wir den Anker in Falmouth Harbour. Die Courante hatte bei der Überfahrt die Delphine gefilmt, die wir unterwegs auch um unser Schiff hatten. Der eine Delphin machte einen so hohen Sprung, wie wir es so noch nie gesehen hatten, und somit war Inge hoch erfreut, dieses Spektakel gefilmt zu haben. Inge und Jörg erwarteten am 15. März ihren Sohn mit einer Freundin in Guadeloupe. Wir beschlossen daher, drei Wochen hier in Antigua zu verbringen und danach zurück nach Guadeloupe zu segeln.
Wir sind schon mehrmals auf Antigua gewesen. Aber für Inge und Jörg war es das erste Mal. Deshalb war Insel auskundschaften angesagt. Für das bekannte BBQ am Sonntag Abend auf den Shirley Heights kommen Leute von überall her. Die Aussicht von hier oben nach Falmouth und English Harbour ist fantastisch. Von den vielen Buchten und Sandstränden haben wir einige besucht wie z.B. die Nonsuch Bay, Jolly Harbour, Deep Bay und die Dickenson Bay. Zurück in Falmouth Harbour musste die Courante sich von uns trennen, da sie ja Ihren Sohn in Guadeloupe am 15. März abholen wollten. Doch zu dieser Zeit waren die Medien bereits voll mit Nachrichten über das neue Virus. Ab 11. März stufte die WHO das Ausbruchsgeschehen des Virus als weltweite Pandemie ein. Am 13. März wurde der erste Covid 19 Fall in Antigua bestätigt. Und dann hat die Regierung einen Lockdown ausgesprochen. Der Flughafen wurde geschlossen und die Schifffahrt eingestellt. Wir durften täglich von 08.00 Uhr bis 11.00 Uhr für dringende Angelegenheiten an Land, also auch einkaufen wenn nötig, ansonsten mussten wir auf der Harmonie bleiben. Nach drei Wochen wurden die Restriktionen gelockert und wir durften wieder den ganzen Tag an Land und Sport treiben. Dies allerdings nur mit Maskenpflicht. Die Sandstrände waren aber immer noch geschlossen. Somit konnten wir uns auch wieder mit unseren Freunden treffen. Für einen Tag mieteten wir ein Auto, damit wir noch etwas mehr von der Insel zu sehen bekamen, und um einzukaufen.
Vom 28. März bis zum 06. April 2020 wurden keine neuen Infektionen bekannt, die Zahl blieb bis dahin bei 24 Infektionen und 3 Todesfällen, wovon alle drei eher suspekt waren... Alles in allem waren wir hier in Antigua sehr gut und sicher aufgehoben. Unter den Seglern gab es keine Covid Erkrankungen.
Von Inge und Jörg haben wir erfahren, dass ihr Sohn noch problemlos in Guadeloupe einreisen konnte, doch die Situation war schon sehr angespannt. Sie konnten nicht wie geplant herum- segeln, und der Segelurlaub war dahin. Irgendwie haben die beiden Gäste es noch geschafft, frühzeitig nach Deutschland zurückzukehren. Für Inge und Jörg war jetzt Quarantäne angesagt.
Überfahrt von Guadeloupe nach Antigua
Eine Tour in den Ruinen im Nationalpark mit Rum
Unsere Freunde von der Half Baked