Mittwoch, 3. August 2016

29. Juli 2016

Die Nacht war zum Teil ruhig, dann wieder windig, aber wir konnten trotzdem gut schlafen.
Nach den Frühstück sind wir wieder los in Richtung Santa Teresa Gallura im Norden von Sardinien. Vorab haben wir noch das Dinghi auf Deck angeschnallt. Dies wird uns später das Anlegen am Steg mit Heckleine und Mooring erleichtern.
Eigentlich war eine Fahrt unter Motor angesagt, da wir einen Kurs gegen Wind und Strom geplant hatten. Als aber die Insel Spargi links von unser Route auftauchte, änderten wir unseren Plan und setzten Segel. Der Wind war wieder einmal, wie wir es schon kennen - gegen 20 Knoten. Also haben wir schon ab Beginn das 2. Reff eingebunden. Die Trinquette wurde auch ausgerollt als wir den Kurs Richtung südliche Umrundung von Spargi anlegten. 
Es gibt immer wieder Segler, die unseren Blog lesen und sich fragen, warum wir bei 20 Knoten Wind bereits ins 2. Reff gehen. Die Antwort ist einfach: In unserem Grosssegel sind über 60% der gesamten Segelfläche - über 63m2. Für eine 42 Fuss Yacht ist das ziemlich viel Tuch. Die ersten beiden Reffs reduzieren die Fläche nur jeweils um ca. 15%. Erst das dritte Reff wird dann zu wirklicher Sturmbesegelung. 
Die ganze Segelfahrt war sehr angenehm, trotz starkem Wind. An die Krängung des Schiffs gewöhne ich mich langsam. Die Umrundung von Spargi war ja effektiv ein Aufkreuzen in der Strasse von Bonifacio. Das setzten wir dann so fort bis wir schliesslich Kurs auf Santa Teresa di Gallura anlegen konnten. Vor der Hafeneinfahrt habe ich mich noch per Telefon bei der Capitanerie erkundigt, ob ein Hafenplatz frei wäre. Um 14.00 Uhr sind wir dann in den wunderschönen Naturhafen eingelaufen. Es war eine lange Einfahrt und wir wurden von einem jungen Herrn im Dinghi bereits erwartet. Er führte uns zu zu unserem Platz an einem der ersten Ponton. Der Platz war gut, nicht so viele Segelschiffe waren an diesem Steg. Gleich auf der anderen Seite der Hafenstrasse haben wir die grosse Fähre Moby gesehen, welche gerade den Bug geschlossen hatte und zur Weiterfahrt nach Bonifacio bereit war. 
Nachdem wir unsere Harmonie festgemacht hatten, haben wir uns zuerst einmal nach Einkaufsmöglichkeiten erkundigt. Im Küstenhandbuch wurde erwähnt, dass es Supermärkte im Zentrum von Santa Teresa ca. 10 Gehminuten bergauf gäbe. Wir haben dann einen Fischer im Hafen gefragt, wie wir zum nächsten Supermercado kommen und er hat uns das sehr gut erklärt. Der Weg dorthin zu Fuss war länger als 10 Minuten - und das bei dieser Hitze. Auf dem Weg sahen wir noch eine Pescaderia. Fisch haben wir noch nicht so viel gegessen. Also haben wir nach dem grossen Einkauf auf dem Retourweg einen Fisch gekauft. Was das für ein Fisch war, wissen wir leider nicht. Mit zwei vollbepackten Taschen sind wir dann wieder zum Hafen zurück. Wir haben den Fisch im Backofen gemacht. Duschen war erst nach dem Nachtessen angesagt. Denn die Hitze des Backofens treibt den Schweiss noch mehr an. Der unbekannte Fisch war hervorragend.
Nach dem Nachtessen kam dann die langersehnte Dusche. Die Sanitäranlagen waren sehr sauber und in den Duschen gab es wieder einmal viel Druck auf der Leitung. Es war herrlich, mal wieder richtig zu duschen mit viel Süsswasser.

Später sind wir noch mit unseren Velos im Hafen ein Eis essen gegangen. Die Nacht war extrem ruhig, kein Wind, kein Geschaukel, nur am nächsten Morgen ein sehr vertrautes Vogelgezwitscher.