Freitag, 19. August 2016

Von Palma de Mallorca nach Alicante

Am Samstag hiess es dann für Nicole den Koffer packen. Wir haben wieder in der Bucht in Palma Nova am Anker übernachtet. Von hier aus brachten wir Nicole mit dem Dinghi an den Sandstrand. Von dort zum Taxistand war nicht weit. Wir verabschiedeten uns von Nici und haben ihr viele Grüsse an die Familie mitgegeben. Die Woche mit Nici haben wir sehr genossen.
Den Nachmittag haben wir mit baden und faulenzen verbracht. Unser Plan für die Weiterfahrt stand fest: Ibiza ist angesagt. Um 01.00 Uhr hat uns der Windgenerator aufgeweckt. Ueli hat kurz darauf schnell die Lage kontrolliert und bemerkt, dass wir uns gedreht hatten und wir bereits leicht auf Drift gegangen waren. Somit haben wir uns kurzerhand entschlossen, bereits um 01.00 Uhr Richtung Ibiza loszufahren.
Den ganzen Weg sind wir mit Motorunterstützung gefahren, weil der Wind zu schwach war. Kurz vor Ibiza Stadt frischte er dann aber plötzlich auf. Die geplante Ankerbucht, Cala Talamanca, unmittelbar neben dem Puerto de Ibiza, war nicht ganz so, wie wir es gewünscht hatten. In die Bucht, die nach SO offen ist, bliesen 25 Knoten Wind aus SO. Das sah nicht nach einer ruhigen Nacht aus. 
Ueli hat dann schnell entschieden, direkt nach Formentera zu fahren um dort eventuell einen besser geschützten Platz für die Nacht zu finden.
Die erste Bucht - Illa des Pouet - die wir ansteuerten, war wirklich durch und durch mit Booten aller Grösse und Art besetzt. Die ganze Schickimicki war anwesend. Mit allem Pomp und eben auch dem Lärm. So was habe ich noch nie gesehen.

Also ganz schnell weg und die nächste Bucht ansteuern. In Punta Negra haben wir dann unseren Platz gefunden, aber auch dort waren viele Boote am Anker. Tagsüber wurden wir durch den Schwell von den Ausflugsbooten und Jetskis  durchgeschüttelt. Aber am Abend kehrte Stille ein und wir hatten eine sehr ruhige Nacht. Uns gefiel es dort so gut, dass wir noch einen weiteren Tag dort blieben. Dienstagmorgen hiess es früh aufstehen um aufs spanische Festland überzusetzen.



Mit Inselhüpfen ist es momentan vorbei. Ab aufs Festland. Mit Puerto de Calpe hatte ich vorab telefoniert, um einen Platz zu reservieren. Leider konnte die Marina mir keinen positiven Bescheid geben. Die Dame von der Marina hat allerdings meine Handynummer notiert und mir versprochen, mich am nächsten Mittag anzurufen um Bescheid zu geben, ob wir einen Platz haben können.

Die Überfahrt war alles andere als gemütlich. Wieder einmal hat der Wind auf unsere bekannten 25 Knoten aufgefrischt. Das wäre ja noch ok. Aber er kam nicht  - wie angesagt - aus Süd, sondern blieb hartnäckig auf WSW. Mit soviel Südwind wären wir nach Calpe geflogen. Aber mit dem Wind auf der Nase sind wir einmal mehr mühsam unter Motor unterwegs. Langsam beginnt Ueli die ansonsten sehr zuverlässigen Grib-Files zu verdammen. Unsere Stimmung verbesserte sich aber, als dann die Dame vom RCN Calpe wirklich zurück rief und uns einen Platz zusagte. Calpe ist ein kleiner privater Yachthafen. Normalerweise ist hier sehr reger Verkehr und viel Trubel. Aber bei unserer Ankunft war nicht viel los. Immerhin hatte es den ganzen Tag über immer wieder geregnet. Wir hatten unser Ölzeug denn auch mehrmals an- und dann wieder ausgezogen.






Der uns zugewiesene Platz war in einer ziemlich engen Wasserstrasse. Aber trotz anfänglicher Bedenken klappte das Anlegemanöver bestens. Das Marina-Personal war äusserst zuvorkommend. Die Anlage ist gut unterhalten und gefiel uns. Also buchten wir den Platz gleich für zwei Nächte. Und dann wurde die Harmonie wieder einmal richtig gewaschen. Seit Palma hat sich auf dem ganzen Schiff eine dicke Schicht Salz durchsetzt mit Sand festgesetzt. Den Tag schlossen wir mit einem feinen selbstgekochten Nachtessen (Party-Filet und Teigwaren) und der obligaten Gelati zum Nachtisch ab.


Am nächsten Tag musste zuerst unser Proviantlager wieder aufgestockt werden. Ein Supermarkt war schnell gefunden und eine Stunde später war auch das erledigt. Unser Hafenführer empfiehlt zudem, den Penon de Ifach zu erwandern. Dieser 328 Meter hohe Berg gehört natürlich zu Calpe wie z.B. der Uetliberg zu Zürich oder der Gurten zu Bern.
Wir haben diese Wanderung aber in verschiedener Hinsicht etwas unterschätzt: zum einen hatten wir am Nachmittag so um die 35 Grad. Und zum anderen hatten wir für eine kurze Wanderung kein Wasser mitgenommen. Nach etwa zwei Dritteln hört der offizielle und auch gepflegte Wanderweg auf. Ab da wurde es dann zu einer echten Qual. Über Stock und Stein suchten wir unseren Weg zum Gipfel. An manchen Stellen war es absolut windstill und die Hitze erdrückte einem förmlich. Trotzdem haben wir es in etwas über einer Stunde auf den Gipfel geschafft und auch ohne weitere Probleme wieder zurück in die Marina. 
Zum Nachtessen belohnten wir uns dann wieder einmal mit einem Fisch (im Salzmantel) im Restaurant des RCN Calpe. 
Diese Marina wird uns in guter Erinnerung bleiben.








Am nächsten Morgen gings dann weiter Richtung Alicante. Hier wollen wir einen Zwischenhalt einlegen zum tanken und  einkaufen. 
Die Fahrt verlief ruhig mit wenig Wind. Aufgrund der Grösse des Hafens in Alicante erwarteten wir heftigen Verkehr durch viele Segel- und Motorboote, aber auch durch Cargoschiffe und Fähren. Aber bei der Einfahrt war nicht viel los. Die Tankstelle war leer und wir konnten problemlos und schnell unseren Tank wieder auffüllen. Der uns zugewiesene Platz war gross und einfach zu erreichen. Solche Tage sind sehr angenehm und entspannend. 
Am Abend trafen wir dann auch noch Rita und Hansueli von der Alamea. Beim Apero haben wir uns über mögliche nächste Ziele unterhalten. Vielleicht werden wir die paar nächsten Tage gemeinsam verbringen.
Jedenfalls haben wir heute zwei ganze Fische eingekauft und die beiden zu uns zum Nachtessen eingeladen.