Donnerstag, 11. August 2022

Zurück in die Karibik Januar 2021

Nachdem wir die Festtage mit unserer Familie und Freunden verbracht hatten, verabschiedeten wir uns am 5. Januar 2021 von all unseren Lieben und sind nach Paris geflogen. Dort mussten wir noch zwei Mal übernachten, bevor wir den Weiterflug nach Martinique antreten konnten.  Für den Flug nach Martinique benötigten wir einen Anti-Gen Test. Diesen konnten wir mit Voranmeldung am Flughafen in Orly kostenlos machen lassen. Am 7. Januar 2021 verliessen wir das kalte und nasse Paris. Am Flughafen in Fort-de France auf Martinique wurden wir schon von unserem mittlerweile guten Freund Simon von der Autovermietung mit unserem Mietwagen erwartet. Im Abendstau sind wir zu unserem Airbnb gefahren, das ganz in der Nähe der Marina war. Am nächsten Tag sind wir sofort in die Werft Carenantilles gefahren zur Harmonie. Sieben Monate stand unser Schiff auf dem Trockenen und wir waren sehr gespannt, wie es der Harmonie ergangen ist. Das Schiff war in sehr gutem Zustand. Keine Feuchtigkeit im Cockpit und das Deck war auch nicht sehr schmutzig. Nach kurzem Anschleifen wurde das Unterwasser noch neu mit Antifouling Farbe gestrichen. Ein fälliger Motorenservice wurde in dieser Zeit auch noch erledigt.

Nach dem Einwassern sind wir in die Bucht von Sainte Anne gefahren. Hier am Anker haben wir die Vorsegel wieder montiert. Da wir allerdings immer sehr lebhaften Wind hatten, war die Montage nur am frühen Morgen ab 05.00 Uhr bei wenig Wind möglich. Das Grosssegel hatten wir bereits in der Marina montiert. Wir mussten noch beim Rigger vorbei, um die Vorstage neu zu trimmen. Danach sind wir wieder zurück zur Ankerbucht. Unterdessen sind befreundete Schweizer von Grenada in Martinique eingetroffen: Beat mit dem Segelschiff “Anita“ und Claude und Theres von der “Swiss Lady“.  Zusammen haben wir uns ein Mietauto für einen Monat gemietet und jeder konnte es benutzen für Einkäufe oder Ausflüge an Land. Doch im März stufte die Préfecture Martinique als Corona-Hochinzidenzgebiet ein. Zuerst folgte eine Ausgangssperre vom 22.00 bis 05.00 Uhr und später befanden wir uns dann in einem Lockdown. Bewegungen weiter als 10 Kilometer vom eigenen Schiff (oder Wohnort) aus, waren nur mit triftigen Grund gestattet. In öffentlichen Gebäuden musste eine Maske getragen werden. Nur Geschäfte, die lebensnotwendige Waren anbieten, durften offen bleiben. Alles andere wie Restaurants, Coiffeure etc. sowie die Strände waren geschlossen. Flüge von Paris nach Martinique und Guadeloupe für Touristen waren nicht mehr möglich. Ohne Sonderbewilligung konnte man nicht mehr reisen.

Hierzu muss ich noch erwähnen, dass wir ja im Oktober 2020 ein Haus auf Teneriffa gekauft haben. Ueli hatte auch den Rücktransport der Harmonie von Martinique nach Europa (Genua) im Mai organisiert, wie auch die ganzen Verkaufsunterlagen für unser Schiff vorbereitet. Unser Rückflug in die Schweiz am 6. Mai war bereits gebucht.

Da wir uns ja jetzt nicht mehr gross bewegen durften, also nicht mehr nach Guadeloupe etc. segeln konnten, wollten wir aber auch nicht mehr unbedingt in die verschiedenen Ankerbuchten um Martinique herum segeln. Mittlerweile kannten wir die Ankerplätze fast auswendig und an Land machte es auch keinen Spass so ohne Restaurantbesuche oder Sundownerbars. Der Ankerplatz in Sainte Anne war ok für uns und praktisch, um die Harmonie für den Rücktransport vorzubereiten. 

Geplant, und vertraglich auch so abgemacht, war der Schiffsverlad per Ende April/anfangs Mai vorgesehen. Aber  die Transportfirma hat uns gegen alle Abmachungen auf einen Mai-Transport gebucht, obschon auch Ende April ein Transport stattfand. Ein kurzfristiges Umbuchen war unmöglich. Also flogen wir am 6. Mai mit ungutem Gefühl weg, ohne ein verlässliches Verladedatum zu haben. Das zwang uns dazu, die Harmonie in der Marina stehen zu lassen und jemanden zu finden, der unsere Yacht dann zum Cargoschiff bringen wird. Auch das Marina-Office war nicht gerade glücklich, keine verbindlichen Daten zu haben.