Montag, 11. Juli 2016

3. Reisetag 11.07.2016

Um 08.00 Uhr fühlte ich mich wie im Herbst. Das ganze Schiff war nass und Nebel hing über der Insel. Also starteten wir bei trüber Sicht unter Motor los. Es war mal wieder windstill! Zwei Stunden später war es wieder sonnig und heiss. Wir spielten mit den Segeln und haben mal die Solent gehisst, das Grosssegel gesetzt, dann wieder die Solent eingerollt, das Grosssegel ist geblieben, aber eher zur Motorunterstützung als für den Wind. Wir planen im Golfe de St.-Tropez zu ankern und dort allenfalls für zwei Tage den angesagten Mistral abzuwettern. Auf dem Weg dorthin passierten wir Cavalaire-sur Mer mit einem 6 km langen Sandstrand.
Die Baie de Pampelonne ist anscheinend ein Platz für die Reichen und Schönen. Gewaltige Motoryachten glänzten in dieser Bucht vor Anker. Immer wieder begegneten uns kleinere und grössere Motoryachten in voller Fahrt. Die so entstehenden Wellen liessen unsere Harmonie mächtig schaukeln und unsere Segel heftig schlagen. Im Golfe de St.-Tropez dann endlich konnten wir den Motor abstellen und unter Volltuch segeln. Bei etwas über 15kn Wind machten wir bis zu 7.8 kn Fahrt. Ein kurzes aber herrliches Vergnügen. Unseren Ankerplatz haben wir vor dem Wohnviertel „La Bouillabaisse“ westlich der Hafeneinfahrt von St.-Tropez gefunden. Wegen des regen Bootsverkehrs entsteht hier ein leichter Schwell. Wir bleiben aber für die Nacht hier. Gegen Abend haben wir die Ansteuerung und das Einlaufen grosser Yachten beobachtet. Geld scheint immer noch im Überfluss vorhanden zu sein, was man über den Geschmack nicht sagen kann…

Dienstag morgen nach dem Frühstück waren wir uns doch nicht sicher, ob wir wirklich hier den Mistral abwettern sollten. So ganz geschützt sind wir hier doch nicht und so entschieden wir uns, in Port Grimaud einen Liegeplatz zu suchen. Wir hatten Glück und fanden in der hintersten Ecke einen guten Platz. Wir waren froh darüber, diesen Entscheid getroffen zu haben. Denn bald zeigte uns der Mistral, wer hier Herr im Haus ist. Der Liegeplatz in der Marina hat den Vorteil, dass wir mobil mit unseren Velos unterwegs sein können um Einkäufe zu tätigen oder auch nur schnell ein Bier im Nachbarhafen Port Cogolin trinken können.